"Unsere Studenten sind nicht dumm"

28.03.2002

Es werden viel weniger Stellen angeboten als noch vor einem Jahr.

BULMAHN: Wir haben im Augenblick sicher nicht mehr diese Fachkräftelücke, die wir vor zwei Jahren hatten. Man darf aber nicht unterschätzen, dass es immer noch einen erheblichen Bedarf an IT-Spezialisten gibt. Wir benötigen sie ja nicht nur in der IT-Branche selbst, sondern in allen anderen wichtigen Branchen, sei es im Maschinenbau, der Biotechnologie oder auch in den Verwaltungen - wie zum Beispiel auch in meinem Ministerium.

CW: Sie planen demnach nicht, angesichts des schwachen Konjunkturverlaufs die Zahl der IT-Auszubildenden zu reduzieren?

BULMAHN: Es gibt nach wie vor einen großen Bedarf. Deshalb werden wir die Anstrengungen der letzten Jahre fortsetzen. Wir können jungen Leuten im IT-Bereich eine gute, qualifizierte Ausbildung ermöglichen. Das wird auch in den kommenden Jahren die berufliche Perspektive verbessern.

Die Auszubildenden können mit ihrem Know-how in vielen Branchen eingesetzt werden - und der Bedarf wird nicht abnehmen, weder in produzierenden Unternehmen noch in der Verwaltung. Deswegen brauchen wir qualifizierte Menschen. Das gilt genauso für die Hochschulausbildung.

CW: Warum spucken die Ausbildungsinstitutionen immer dann viele Fachkräfte aus, wenn sich die Konjunktur talwärts bewegt? Stabilisiert sich die Wirtschaft, fehlt es dann meist an Personal. Wie lässt sich dieser Prozess besser steuern?