Interview mit HP-Chef Holdenried

Uli Holdenried, HP: "Uns kommen die Trends entgegen"

22.02.2008

Ist HP in Sachen BI unterrepräsentiert?

CW: Beim Thema BI scheint HP genauso unterrepräsentiert zu sein wie bei SOA.

HOLDENRIED: Wir geben da intern sehr viel Gas. Aber Sie müssen bedenken, dass wir in diesen Bereich neu einsteigen. Die Frage ist da, wie stark man trommeln soll, wenn man im Aufbau ist

CW: Dell, Ihren ewigen Konkurrenten im PC-Markt, hatten Sie zurückgedrängt. Nach Jahren vergeblicher Bemühungen konnte sich HP auf der Position des weltweiten Marktführers festsetzen. Jetzt scheint Dell wieder Boden gutzumachen. In den USA haben die Texaner im vierten Quartal die Pole-Position zurückerobert. Macht Ihnen das Sorge?

HOLDENRIED: Natürlich beobachten wir, wie sich die Marktanteile entwickeln, aber wir bewerten das nicht über. Wegen eines Quartals, in dem Dell in den USA jetzt vorngelegen hat, mache ich mir keine Sorgen. Viel wichtiger sind mir die fundamentalen Daten. Unser PC-Geschäft war im vergangenen Jahr 36 Milliarden Dollar groß, bei einem Umsatzwachstum von 25 Prozent und einer Marge von 5,3 Prozent. Das sind Werte, die wir sehr exakt verfolgen. An unserem PC-Geschäft sehen Sie, dass es richtig war, uns nicht von diesem Business zu trennen. Wir haben bewiesen, dass wir in diesem Markt nicht nur gegen den stärksten Konkurrenten bestehen können, sondern uns auch auf der Lösungsseite differenzieren können. Zudem erzielen wir Skaleneffekte, die wir ohne dieses Marktsegment nicht heben könnten. Dell wollte in die Breite gehen. Das haben sie nicht geschafft. Sie wollten unseren Druckerbereich anbohren, auch damit sind sie gescheitert. Bei uns wächst der Bereich nach wie vor um sechs Prozent und hat die gleiche Marge wie vor 2005.