Interview mit HP-Chef Holdenried

Uli Holdenried, HP: "Uns kommen die Trends entgegen"

22.02.2008

Holdenried persönlich

CW: Welchen Einfluss hat ein Statthalter oder der General Manager eines Landes auf das Geschäft von HP?

HOLDENRIED: Mit der Bezeichnung General Manager kann ich mich viel eher anfreunden als mit dem Wort Statthalter.

Ich sehe mich als Bindeglied zwischen dem globalen Konzern und dem lokalen deutschen Markt. Je stärker die zu treffenden Entscheidungen den Kunden in meinem Markt betreffen, desto größer ist mein Einfluss.

CW: Gibt es Dinge, die HP-Manager überhaupt nicht tun dürfen?

HOLDENRIED: Wenn ich gegen die HP Geschäftsgrundsätze, also unsere "Standards of Business Conduct" verstosse, habe ich genauso wie jeder andere HP Mitarbeiter ein gravierendes Problem. Der schnellste Weg, mein Golfhandycap zu verbessern, wäre Bestechungsgeld zu zahlen.

CW: Welche Aufgabe fällt Ihnen am schwersten?

HOLDENRIED: Mitarbeiter zu entlassen. Das gehört zwar zu meinem Job, aber es fällt mir schwer. Vielleicht hat das aber auch mit HP zu tun. Vor dem Jahr 2001 hatten wir nie Restrukturierungen, da musste ich nur die Leute bitten zu gehen, mit denen es absolut nicht funktioniert hat. Das ist in Restrukturierungszeiten ganz anders.

CW: Welche Art von Arbeit fällt Ihnen leicht?

HOLDENRIED: Nach 30 Jahren in der IT fällt es mir leicht, mit Zahlen zu arbeiten. Insgesamt mag ich das Analytische sehr gern, rational an die Dinge heranzugehen und sie genau unter die Lupe zu nehmen. Und mit Menschen gehe ich gerne um. Da bin ich, glaube ich, auch ganz gut. Marketing musste ich dagegen lernen.