Sun macht Java fit für Web-Services

18.07.2001
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Unterstützung von Heap-Speicher in GB-Größe

Nachdem Sun bereits mit Java 1.1 begann, abgespeckte Varianten ("Embedded Java" und "Personal Java") seiner Plattform anzubieten, teilte die Unix-Company rund ein Jahr später Java in drei Ausführungen auf: die Standard-, Enterprise- und Micro-Edition.

Java-Geschmacksrichtungen

Während für die ersten beiden ein genauer Funktionsumfang feststeht, den Lizenznehmer bei jedem Update vollständig umsetzen müssen, bietet J2ME den Herstellern von Kleingeräten größere Freiheiten. Die jeweilige Java-Implementierung ist dort das Ergebnis von Konfigurationen und Profilen. Konfigurationen treffen je nach Zielplattform eine grundsätzliche Unterscheidung hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Virtual Machine (VM) und der Low-Level-Funktionsbibliotheken. So eignet sich die Connected Device Configuration (CDC) für Geräte mit 32-Bit-Prozessoren und mindestens 2 MB Arbeitsspeicher; hingegen ist die Connected Limited Device Configuration (CLDC) für Hardware gedacht, die nicht mehr als 160 bis 512 KB an Memory aufweist. Für beide Konfigurationen sieht Sun unterschiedliche VMs vor, für CDC die "C Virtual Machine" und für DLDC die KVM. Auf Basis dieser Grundausstattung legen dann Profile fest, welche APIs zusätzlich

unterstützt werden sollen. Beispielsweise bestimmt das Mobile Information Device Profile (MIDP), welche Programmier-Schnittstellen auf DLDC-Geräten wie Mobiltelefonen oder Pager vorhanden sind. Das unter Java 1.1 eingeführte "Personal Java" wird auf Basis des CDC und eines "Personal"-Profils neu definiert. Neben der Nutzung von Konfigurationen und Profilen steht es Hardwareherstellern frei, weitere APIs, also Optional Packages, auf ihren Geräten zu unterstützen.

Da J2ME-Profile bei der Auswahl von APIs auf die Bibliotheken der J2SE zurückgreifen, gilt bei der Weiterentwicklung von Java die Standard-Edition als Schrittmacher. Diese Abhängigkeit trifft auch auf J2EE zu, die mit Servlets, Java Server Pages oder Enterprise Javabeans auf J2SE aufsetzt. Beide Ausgaben bestehen jeweils aus der Spezifikation, einer Referenzimplementierung, Kompatibilitätstests und Blueprints, die Empfehlungen für die Umsetzung der Spezifikation umfassen.