Sun kündigt „Shock-and-awe“-Strategie an

23.04.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Branchenkenner führen Suns Verspätungen im Produktfahrplan auf Umstrukturierungen in der Software Group zurück, die vergangenes Jahr mit der Ernennung von Jonathan Schwartz als Leiter begann. Eine weitere Erklärung wäre die Orion-Initiative, mit der Sun die Release-Zyklen, Preismodelle und Komponentenversionen seiner „Sun-One“-Produktfamilie vereinheitlichen will.

Doch es stellt sich die Frage, wie hoch der Bedarf für Suns Highend-System überhaupt sein wird, denn die meisten Solaris-Kunden nutzen für Highend-Anwendungen den „Weblogic"-Server von Bea. IBM und Bea teilen sich die Marktführerschaft bei J2EE-Applikations-Servern. Dem trägt Sun Rechnung und liefert das „Solaris"-Betriebssystem sowohl mit dem hauseigenen Sun-One-Server als auch mit einer Testversion des Bea-Servers aus. McNealy selbst rät Käufern, die Highend-Lösungen bauen wollen, zum Bea-System. Für die überwiegende Zahl der Installationen empfehle sich das Sun-Produkt.

Trusted Solaris

Der Hersteller kündigte zudem an, dass die nächste Version von Solaris Sicherheitsfunktionen enthalten wird, die bisher nur an das Militär, Telekommunikationsgesellschaften oder an Regierungsbehörden verkauft wurden. „Trusted Solaris" gestattet eine rollenbasierende Zugriffskontrolle auf Administrations-(Root-) Ebene. Auf diese Weise, so der Anbieter, lassen sich unterschiedliche Verwaltungsmodi realisieren, um System-Management und Betrieb voneinander zu trennen. So erhalte beispielsweise ein Verwalter nicht automatisch auch Zugriff auf die Gehaltsliste. Des Weiteren bietet die auf Sparc- und Intel-Hardware verfügbare Sicherheitstechnik Audit Trails, mit denen sämtliche Zugriffe protokollierbar sind.