SOA treibt das intelligente Unternehmen

13.04.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Eingebettete Analytik

Mittels SOA gelinge es Unternehmen, Prozesse flexibel und unabhängig von einzelnen Applikationen zu gestalten. Hinzu komme die Möglichkeit, Analytik in die Prozesse einzubetten. Martin spricht in diesem Zusammenhang von Corporate-Performance-Management (CPM) als einer Weiterentwicklung klassischer Business-Intelligence-(BI-) Konzepte: "CPM blickt vorwärts, BI gibt nur die Sicht in die Vergangenheit."

"SOA ist in den Unternehmen angekommen." Wolfgang Martin, Analyst
"SOA ist in den Unternehmen angekommen." Wolfgang Martin, Analyst

Die vor allem von IT-Herstellern versprochene Wiederverwendbarkeit von Software-Services spiele in der SOA-Praxis häufig nicht die entscheidende Rolle, so der Analyst. Zu diesem Schluss kam auch der US-amerikanische Integrationsexperte und Buchautor David Linthicum. Das wichtigste Motiv für SOA-Projekte liegt nach seiner Erfahrung in der Agilität und Flexibilität, die sich Unternehmen von der IT-Unterstützung ihrer Prozesse versprechen. Dahinter steckt die Hoffnung, schneller auf veränderte Geschäftsanforderungen reagieren zu können.

Armin Büttner, CTO der Audi-Markengruppe im VW-Konzern, lieferte das dazu passende Beispiel: Die SOA-Roadmap des Automobilherstellers reiche bis in das Jahr 2015, berichtete er. Audi erhoffe sich davon in erster Linie mehr Flexibilität und eine bessere IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse; Kosten spielten nicht die entscheidende Rolle. Im Rahmen der SOA-Pläne halte er Einsparungen von bestenfalls fünf bis acht Prozent für erzielbar. Entscheidend für ihn sei die Herausforderung, "das Wachstum zu managen": Bis zum Jahr 2015 will Audi die Produktion von rund 800 000 auf 1,4 Millionen Fahrzeuge erhöhen.