SOA treibt das intelligente Unternehmen

13.04.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

EAI-Projekte werden reifer

Anders verhält es sich mit klassischen Integrationsvorhaben, jahrelang das Kernthema des EAI-Forums. Der Reifegrad der Projekte habe sich deutlich erhöht, berichtete Richard Nußdorfer, Geschäftsführer der Münchner CSA-Consulting GmbH. In vielen Fällen lasse sich der RoI klar belegen. Dies zeige unter anderem das Beispiel der österreichischen Generali VIS Informatik, die den anlässlich dieser Veranstaltung jährlich vergebenen Preis für das beste Integrationsprojekt gewann (siehe Kasten "Business Integration Award 2006").

Dass sich auch SOA-Projekte rechnen können, belegte IBM-Experte Schädler am Beispiel der Standard Life Group. Der schottische Versicherungskonzern nutze rund 250 Business Services produktiv, mehr als die Hälfte davon werde von mehreren Applikationen verwendet. Bis heute habe das Unternehmen dadurch rund zwei Millionen englische Pfund an Entwicklungskosten gespart. Von erheblichen Einsparungen berichtete auch Jürg Wegmüller, Vice President bei der Credit Suisse AG in Zürich. Bereits seit 1999 arbeite die Schweizer Großbank mit einer IT-Architektur, die nach SOA-Prinzipien aufgebaut sei. Dabei setzten die Verantwortlichen auf eine Implementierung der Common Object Request Broker Architecture (Corba). Zuvor seien einige groß angelegte Integrationsprojekte gescheitert. Heute nutze das Unternehmen rund 800 "Public Services", 44 Prozent davon würden mehrfach verwendet.

Business Integration Award 2006

Mit einem breit angelegten EAI-Projekt gewann die österreichische Generali VIS Informatik den von IIR Deutschland ausgeschriebenen Award. Der IT-Dienstleister der Generali Vienna Group integrierte mehrere Anwendungen auf unterschiedlichen IT-Plattformen zu durchgängigen Geschäftsprozessen.

Nach Angaben von Projektleiter Christoph Stark ergaben sich dadurch erheblich niedrigere Prozess- und IT-Kosten. Neben kürzeren Durchlaufzeiten bei der Übermittlung von Versicherungsaufträgen habe sich auch die Datenqualität verbessert. Generali nutzte unter anderem das Integrations-Tool "BusinessWare" des US-Herstellers Vitria.

Der Business Integration Award ging aus dem ehemaligen EAI-Award hervor, den IIR bereits zweimal im Rahmen des EAI-Forums verlieh. Zur Jury gehörten der unabhängige Analyst Wolfgang Martin, Richard Nußdorfer, Geschäftsführer der CSA-Consulting GmbH, und der Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen, Robert Winter. Den Award für das beste EAI-Projekt 2005 gewann Lufthansa Cargo.