Achtung bei der Provider-Wahl

So erkennen sie faule Outsourcing-Deals

22.09.2011
Von Heinz Schick

Risiko 1: Last-Minute Angebote

Nach Abschluss der Preisverhandlungen unterbreitet der unterlegene Provider der Geschäftsleitung des Anwenders (nicht der Verhandlungsführung) ein Angebot, das 20 - 40 Prozent unter seinem finalen Angebot liegt. Der Provider erklärt, dass er nachträglich Marketinggelder locker machen konnte, die in die Preiskalkulation eingerechnet werden könnten. So habe er dem Kunden bei gleicher Leistung bessere Konditionen anbieten können.

Bewertung:

Kein Provider wird es sich erlauben, in den Vertragsverhandlungen nicht das bestmögliche Angebot abzugeben, sofern er ernsthaft an einem Auftrag interessiert ist. Das Verhalten des Providers muss deshalb als unseriös eingestuft werden.

Fallbeispiel:

Foto: Fotografiedk, Fotolia.de

Der Anwender ging auf das Angebot des Providers ohne zusätzliche Absicherung ein. Die Folge war, dass er innerhalb der Vertragslaufzeit für zusätzliche Leistungen überhöhte Preise zahlte. Im Rahmen der Transition wurden weitere Zusatzleistungen in Rechnung gestellt, von denen der Anwender zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses angenommen hatte, dass sie Vertragsbestandteil seien. Nicht exakt definierte Services wurden ausgenutzt, um zusätzlichen Umsatz zu generieren. Der erhoffte Einspareffekt war nach drei Jahren gleich Null.

Empfehlung:

Lassen Sie die Finger von solchen Last-Minute Angeboten. Wenn Sie dennoch darauf eingehen, sorgen Sie dafür, dass die Verträge wasserdicht sind und keine versteckten Kosten auf Sie zukommen. Holen Sie sich bei erfahrenen Outsourcing-Experten Rat, was zu tun ist.