Service-Provider gründen exklusiven Club

21.09.2004
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kunden wollen integrierten Service

Die vier Sponsoren wollen all dies als integrierte Dienstleistung anbieten. Der nun für ihr Ansinnen gefundene, etwas holprig auszusprechende Begriff des Business Innovation/ Transformation Partner (BITP) klingt zwar stark nach dem Elfenbeinturm der Marktforscher. Doch ganz im Sinne der Geldgeber zeigt die Befragung von 194 Top-Managern große Zustimmung für den ganzheitlichen Dienstleistungsansatz: Elf Prozent findet es "sehr gut", die Hälfte werteten mit "gut".

Die überwiegende Zahl der Studienteilnehmer zählt laut Lünendonk zu den Non-IT-Managern, der von ihnen bewertete Ansatz wird jedoch von IT-Dienstleistern forciert und fußt zum Gros auf IT-Services. Zweifel an der Urteilsfähigkeit der Befragten hegen die Marktforscher nicht, ganz im Gegenteil: Die aus einer IT-fernen Sicht gefällte Bewertung adelt das Ergebnis. "Die IT verschwindet in den Hintergrund, die Geschäftsstrategie rückt nach vorne. BITP ist ein Top-Down-Ansatz, der auf Management-Ebene beginnt und sich an Großunternehmen richtet." Dennoch, ganz ohne IT geht es nicht: "Der Transformationsprozess braucht Branchenwissen verknüpft mit technologischen Innovationen", warf Rolf Sackmann von IBM Business Consulting Services ein.

Enormes Potenzial vorhanden

Das enorme Interesse der Anbieter und Sponsoren an dem Geschäft mit Transformations- und Betriebsdienstleistungen ist verständlich. Accenture beziffert das derzeitige Marktpotenzial auf 185 Milliarden Euro, realisiert davon sind lediglich 30 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2010 soll das mögliche Volumen auf 250 Milliarden Euro, und die dann tatsächlich betriebenen Vorhaben den Wert von 50 Milliarden Euro umfassen. Dietmar Fink von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg verdeutlicht die Bedeutung des Geschäfts. "Damit erreicht der Markt ungefähr das Volumen der heutigen Automobilzulieferindustrie", rechnet der Professor hoch. Doch Lünendonk warnt vor übertriebener Euphorie. Er erwartet zwar auch ein BITP-Marktvolumen von 30 Milliarden Euro in den nächsten Jahren, jedoch nicht aus Zusatzeinnahmen. Es wird lediglich Marktverschiebungen geben, etwa von den Töpfen der spezialisierten Management-Beratungen und Outsourcern hin zu denen der integrierten Serviceanbieter.

Überbordende Verwaltung