Schafft EMC mit neuer Technik das Comeback?

19.02.2002
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Trotz dieser düsteren Ausgangslage gibt sich Kroh optimistisch. EMC habe speziell im vierten Quartal erfreuliche Ergebnisse präsentieren können. Mit steigenden Umsätzen und geringeren Verlusten habe man sogar die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Allerdings müsse man sich auf die geänderten Marktbedingungen einstellen, räumt der 48-jährige EMC-Manager ein. Als Folge der flauen Konjunkturentwicklung habe sich das Kaufverhalten in Sachen Speicher kritisch entwickelt. Die Kunden hätten weniger Funktionalität gekauft, sondern mehr auf den Preis geachtet. Vielfach hätten nicht die Techniker oder Business-Strategen über den Kauf entschieden, sondern die Finanzabteilungen. Vor diesem Hintergrund muss sich EMC, das in der Vergangenheit für seine teuren Speichersysteme bekannt war, neu positionieren.

Ein Fokus werde laut Kroh in den kommenden Monaten auf den Bereichen Software, Speicher-Management und Lösungportfolio liegen. "Wir müssen wegkommen vom Image eines reinen Hardwareanbieters", fordert er. Das Business-Modell dürfe nicht mehr wie in der Vergangenheit auf 90 Prozent Hardware und zehn Prozent Services beruhen. Ziel sei es, das Geschäft auf 50 Prozent Hardware, 30 Prozent Software und 20 Prozent Services aufzuteilen. Wenn dies gelinge, habe EMC den richtigen Mix, um auch wieder attraktive Gesamtmargen mit seinen Speicherprodukten zu erzielen.

"Der größte Unterschied zwischen uns und der Konkurrenz ist der, dass wir etwas ankündigen, das funktioniert. Die anderen machen großes Ballyhoo."

Wolfgang Kroh, Deutschland-Geschäftsführer von EMC   Quelle: EMC