SAP düpiert die Wettbewerber

27.04.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Der ERP-Konzern hat im ersten Quartal seine Marktanteile weiter organisch gesteigert. Allmählich nimmt bei den Walldorfern ein Monopol Gestalt an.
Im ersten Quartal konnte SAP selbst im vermeintlich gesättigten ERP-Segment zulegen.
Im ersten Quartal konnte SAP selbst im vermeintlich gesättigten ERP-Segment zulegen.

Mit starken Zahlen zum ersten Quartal hat SAP einmal mehr diejenigen Beobachter widerlegt, die mit einer Schwäche der Walldorfer gerechnet hatten. Hintergrund für die Befürchtungen waren die jüngsten Einbußen im Lizenzgeschäft anderer Enterprise-Software-Anbieter wie Siebel, Manugistics und Ariba. Selbst Oracle hatte den Applikationsumsatz zuletzt nur dank der Peoplesoft-Übernahme verbessern können. Im Gegensatz dazu steigerte SAP die Lizenzeinnahmen organisch und jagte den Wettbewerbern Marktanteile ab. Im ERP-Bereich und den angrenzenden Feldern kommt derzeit keiner an der von Henning Kagermann geführten Firma vorbei.

Vor allem der Vergleich mit der Entwicklung vor einem Jahr kann sich sehen lassen: Im ersten Quartal 2004 war der SAP-Gesamtumsatz nur um zwei Prozent gestiegen, die Lizenzerlöse hatten um fünf Prozent zugelegt. In Europa waren die Softwareeinnahmen im Vorjahr um vier und in Asien sogar um 22 Prozent geschrumpft. Die aktuellen Zahlen lesen sich deutlich besser, Zuwächse gab es auf breiter Front und in fast allen Produktsegmenten.

Lediglich in Deutschland sanken die Umsätze mit neuen Programmen um zwei Prozent auf 83 Millionen Euro. Kagermann begründete dies mit dem hierzulande stark saisonal ausgeprägten Vertriebszyklus als einer Folge der Marktdurchdringung und der "speziellen Situation". Im Heimatmarkt gehe es vorrangig auch nicht um den Abschluss von Verträgen, sondern um ein kontinuierliches Geschäft und die Pflege der guten Kundenbeziehungen: "Ich wäre froh", ulkte der SAP-Chef, "wenn wir überall auf der Welt die gleichen Probleme wie in Deutschland hätten."