Die Geschäftsprozesse eines Unternehmens, wie etwa die Arbeitsschritte vom Eingang einer Bestellung bis zur Auslieferung und Abrechnung, umfassen meist sowohl Tätigkeiten der Mitarbeiter als auch Abläufe in IT-Systemen und Anwendungen. Menschliche Tätigkeiten, wie Kommunikation mit Kunden oder Geschäftspartnern, und IT-gestützte Abläufe, wie die Erzeugung einer Rechnung, ergänzen sich und bilden zusammen die grundlegenden Aktivitäten in Geschäftsprozessen.
IT-Lösungen, die die Umsetzung von Geschäftsprozessen gesamtheitlich addressieren, fallen in die Kategorie Geschäftsprozess-Management, „Business Process Management (BPM)“. Im Bild sind die wichtigsten Komponenten einer BPM-Lösung dargestellt, inklusive der beteiligten Rollen, die mit dieser IT-Lösung interagieren.
Neben den Prozessnutzern, die am Geschäftsprozess teilhaben und ihn vorantreiben, sind zwei Kategorien von Beteiligten entscheidend:
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Die Fachbereichsverantwortlichen, repräsentiert durch den Prozess-Analysten und den Prozess-Administrator
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Die IT-Beteiligten, namentlich der Prozess-Architekt, der IT-Entwickler und der IT-Adminstrator.
Die BPM-Lösung, mit der diese Rollen arbeiten, besteht im Wesentlichen aus einer in drei Ebenen separierbaren IT-Infrastruktur.
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Auf der obersten Ebene finden sich Werkzeuge und Konsolen für die fachlichen und die IT-Nutzer, insbesondere die graphischen Oberflächen für die Prozess-Nutzer. Diese auch als Prozess-Clients bezeichneten Anwendungen zeigen zum Beispiel die auszuführenden Aufgaben im Verlauf des Geschäftsprozesses. Auch bieten sie Möglichkeiten zur Dateneingabe und zur Kennzeichnung der Aufgaben als abgeschlossen und erledigt.
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Die Kernkomponenten der BPM-Lösung sind die eigentliche Process-Engine, die den Geschäftsprozess orchestriert, sowie die Human-Task- oder Workflow-Komponente, die die von den Prozess-Nutzern auszuführenden Aufgaben den passenden Nutzergruppen zuweist. Eine Rules-Engine, das heißt eine Komponente zur einfachen Definition von Geschäftsregeln, ergänzt die BPM-Lösung. Geschäftsregeln werden zumeist von der Process-Engine herangezogen, um für eine bestimmte Prozess-Instanz durch die möglichen Pfade im Geschäftsprozess zu navigieren.
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Die untere Ebene bilden eine Datenbank zur Speicherung von Prozessdaten und Prozessstatus sowie eine Monitoring-Komponente, die den Prozessverlauf überwacht und wichtige Prozesskennzahlen bestimmt und darstellt. Eine Komponente zur Integration von Backend-Systemen und -Anwendungen, der sogenannte Enterprise Service Bus, komplettiert die BPM-Lösung.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (ph)