"Programmierer haben nicht aus Fehlern gelernt"

25.02.2002

Bertrand Meyer: "Mit Eiffel wären viel einfacher jene Fehler zu vermeiden, die zu Katastrophen wie dem Ariane-Absturz führen können."

MEYER: Ich habe damals nicht gesagt, dass der Absturz nicht passiert wäre, wenn die Programmierer Eiffel verwendet hätten. Aber mit Eiffel wäre es sehr viel einfacher, jene Fehler zu vermeiden, die zu solchen Katastrophen führen können. Ich bin in diesem Punkt eher pessimistisch und glaube nicht, dass die Programmierer sehr viel aus ihren Fehlern gelernt haben. Nach solchen Unglücken wird vor allem das Testen der Software intensiviert, was auch gut ist, aber es wird nicht genug dafür getan, dass solche Fehler beim nächsten Mal gar nicht erst auftreten können.

CW: Warum würden Sie Eiffel anstelle von Visual Basic empfehlen?

MEYER: Visual Basic war ursprünglich ein Werkzeug, das vor allem Nichtprogrammierer ansprechen sollte. Es war damit sehr einfach, eine Oberfläche zusammenzustellen, in der zum Beispiel die Datenbankanbindung eingebaut war. Für kleine Anwendungen war das in Ordnung, für richtig große Anwendungen dagegen nicht ausreichend. Groß bezieht sich dabei nicht auf die Zahl der Programmzeilen sondern darauf, wie viele Programmierer im Team daran gearbeitet haben, wie lange sich der Entwicklungsprozess hinzog, wie viele Programmierer im Lauf des Projekts hinzukamen und so weiter. Für große Anwendungen in diesem Sinn ist Eiffel eine sehr viel bessere Wahl. Einige der wichtigsten Argumente für Eiffel sind Erweiterbarkeit, Flexibilität, Usability und Verlässlichkeit. Eiffel ist eine Botschaft zum Bauen besserer Software.

Visual Basic.NET: Das Buch von Peter Monadjemi und Frank Groth richtet sich an Visual-Basic-Programmierer, die sich auf das kommende Visual Basic .NET vorbereiten wollen. In elf Kapiteln beschreibt es sowohl die wichtigsten Grundlagen der .NET-Systemplattform als auch die Sprachunterschiede zwischen Visual Basic 6.0 und Visual Basic.NET.

Zu den weiteren Themen gehören Windows Forms, ADO.NET sowie Web-Services mit ASP.NET. Dem Thema Klassenprogrammierung ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Abgerundet wird das Buch durch eine Gegenüberstellung von Visual Basic .NET und C# sowie einen Vergleich der wichtigsten Sprachunterschiede zwischen der aktuellen und der kommenden Visual-Basic-Version. Das Buch eignet sich vor allem für Entwickler, die sich mit wenig Aufwand auf .NET vorbereiten wollen.