Outsourcing: Ein Anbieter für alles?

01.10.2002
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Betrieb der Infrastruktur gewählt, Accenture oblag der Betrieb der Branchenanwendungen. „CSC tut, was der Kunde will. Accenture provoziert und initiiert Neues. Beides braucht man“, charakterisierte Ludwig die IT-Dienstleister.

Aus heutiger Sicht würde der ehemalige CIO einiges anders machen: So wurden etwa Service-Level-Agreements abgeschlossen, die dazu führten, dass die Dienstleister pro Monat 200000 Service-Levels dokumentieren und dem Auftraggeber weiterleiten. Zudem schlossen die Partner einen Vertrag mit zehnjähriger Laufzeit - ein viel zu langer Zeitraum, so Ludwig heute: „Wir haben damals Voraussagen zu den Entwicklungen bei MVS, Windows NT und Unix gemacht, die sich als absolut falsch erwiesen haben. Das muss nun alles neu verhandelt werden.“ Doch am wichtigsten erscheint es dem Ex-CIO aus heutiger Sicht, die IT verschiedenen Outsourcern zu übergeben: „Damit ist man flexibler.“. Dupont praktiziert dies bereits nach und nach. Den damals verpflichteten Partnern wurden zwar keine Leistungspakete genommen, doch bei Neuaufträgen kamen andere Provider zum Zuge, so dass der Konzern mittlerweile rund 30 Partnerschaften unterhält.

„Make the elephant eatable“ lautet dann auch die Strategie von Harald Bahmann, Leiter Infrastruktur bei der Aventis Pharma GmbH, Frankfurt am Main. Der Chemiekonzern zerlegt seine IT in funktionale Blöcke und übergibt den Betrieb unterschiedlichen IT-Dienstleistern. Praktiziert wird diese Vorgehensweise beispielsweise beim Betrieb des Data-Center und der Netze (LAN und WAN) sowie beim First- und Second-Level-Support. „So lassen sich starke Partner dort einsetzen, wo man selbst Schwächen aufweist“, erläutert Bahmann.

Der Infrastruktur-Manager erwartet durch diese Vorgehensweise auch nicht mehr, sondern weniger Komplexität, weil etwa die Anbieterauswahl gezielter getroffen werden kann, die Preisgestaltung einfacher fällt sowie nur kleine überschaubare Einheiten transferiert werden. Das alles führt letzten Endes auch dazu, dass sich ein Provider-Wechsel leichter gestaltet.