Doag-Umfrage

Oracle-Anwender kritisieren Supportqualität

22.11.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Stimmung im Java-Lager bleibt wechselhaft

Fried Saacke, Geschäftsführer der Doag: "Für die Java-Community geht es derzeit auf und ab."
Fried Saacke, Geschäftsführer der Doag: "Für die Java-Community geht es derzeit auf und ab."

Auch in Sachen Java wollen die Doag-Vertreter nicht in ihren Bemühungen nachlassen. Auch an dieser Stelle gehe es vor allem darum, mehr Gehör in der Oracle-Zentrale zu finden. Die Java-Gemeinde erlebe derzeit ein Wechselbad der Gefühle, berichtet Saacke. "Es geht auf und ab." Der Grund: Ständig wechselten sich gute mit schlechten Nachrichten ab. Nachdem Oracle auf seiner Kundenkonferenz OpenWorld im Oktober mit Informationen zur weiteren Java-Roadmap die Community beruhigt hatte, sorgten kurz danach Gerüchte über verschiedene Java-Versionen, eine kostenlos - die andere kostenpflichtig, wieder für Verunsicherung. Die Ankündigung Oracles, mit IBM und Apple bei der künftigen Java-Entwicklung kooperieren zu wollen seien wiederum ein gutes Zeichen für Java. Allerdings hegen Community-Vertreter nach wie vor Zweifel, inwieweit die vollmundigen Versprechen ernst gemeint sind.

Es fehle grundsätzlich an einer kontinuierlichen und guten Kommunikationspolitik im Hause Oracle, kritisiert der Doag-Vorstand. Teilweise sei es nicht einfach, an belastbare Informationen zu kommen. Das sei ein Problem, das alle Produktlinien betreffe. "Oracle hat die besten Produkte, aber wir wissen nichts davon", zitiert Saacke einen offensichtlich leicht desillusionierten Applications-Anwender von Oracle.

Trotz aller Probleme und dem infolge der Unruhen im Java- und Open-Source-Umfeld angeknacksten Image Oracles, stellen die Kunden ihren Softwarelieferanten nicht grundsätzlich in Frage. "Wir sehen Oracle nicht als den Bad Guy der IT-Branche", stellen sie klar. Sicher verfolge man auch die Prozesse und Klagen, allgemein herrsche aber eine gute Stimmung. Das habe auch die jüngste Open-World-Konferenz gezeigt. Den Einwand, Oracle nehme mit seiner hoch-margigen Preispolitik die Kunden aus, will Saacke nicht gelten lassen. Es gebe wenig Sinn, über Preise zu diskutieren. Schließlich sei der Markt das beste Regulativ und die Oracle-Produkte würden gekauft. "Der Erfolg gibt Ellison Recht."