Mit ihren heute veröffentlichten Zahlen zum Lizenzumsatz im dritten Quartal 2006 hat die SAP AG nach Meinung des Beratungshauses Pierre Audoin Consultants (PAC) dem Rivalen Oracle gezeigt, wo der Hammer hängt. Die Lizenzeinkünfte der Walldorfer legten um 17 Prozent auf 691 Millionen Euro zu (siehe: SAPs Softwaregeschäft wächst zweistellig). Christian Glas, Senior Consultant bei PAC, hält die kürzlich von Oracle veröffentlichten Zahlen für irreführend.
Der SAP-Rivale hatte im Applikationsgeschäft ein Lizenzwachstum von 80 Prozent in seinem ersten Quartal 2007 verkündet, das am 31. August endete. Doch diese Zahlen enthalten auch das Siebel-Geschäft. Die Übernahme des CRM-Anbieters hatte Oracle im Januar dieses Jahres abgeschlossen. Wenn man Oracles jüngst veröffentlichten Zahlen mit der Summe der entsprechenden Vorjahresquartale von Oracle und Siebel vergleiche, habe der aggressive Konkurrent der Walldorfer eigentlich einen fünfprozentigen Rückgang im Lizenzgeschäft zu beklagen, erklärt Glas.
Stagnation bei Oracle
Auch wenn das dritte Quartal Siebels nicht hundertprozentig mit dem ersten Quartal von Oracle vergleichbar sei, sei der Konzern im Anwendungsgeschäft "wider allen Anscheins zumindest nicht gewachsen". Glas fügt hinzu: "Oracle mag ja, wie angegeben, organisch gewachsen sein, jedoch würde das bedeuten, dass die übernommenen Firmen schwer eingebrochen sind."