Offshoring: Wie preiswert ist es?

31.07.2007

Deutsche Berater arbeiten effizient

Derzeit arbeitet Cognis in SAP-Projekten mit hiesigen IT-Dienstleistern zusammen: Die hohe Effizienz und Qualität der IT-Consultants rechtfertigen die hohen Lohnkosten in Deutschland, zudem schwindet das einst enorme Preisgefälle zwischen Ost- und Westeuropa. Während die Gehälter in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht oder nur langsam gestiegen sind, konnten sich die IT-Experten in den schnell wachsenden neuen EU-Ländern über kräftige Gehaltserhöhungen freuen. Zwar haben zuletzt auch die hiesigen Tagessätze aufgrund der hohen Nachfrage nach Beratern wieder zugelegt, doch nicht minder schnell wachsen die Löhne in den Nearshore-Ländern. "Wir würden bei Bedarf wieder Arbeiten nach Polen verlagern", sagt Stalinski. "Allerdings glaube ich nicht, dass wir erneut 30 Prozent gegenüber einer Onsite-Entwicklung sparen könnten."

Während Cognis in einem abgeschlossenen Projekt die Einsparungen klar beziffern kann, fällt es dem Messgerätehersteller schwer, genaue Zahlen zu errechnen, wenngleich man auch hier aus Kostengründen ausgelagert hat. "Es war für uns die beste Möglichkeit, Ressourcen flexibel einzusetzen", schildert Winter die Beweggründe. "Wenn man nur die Kosten für Mitarbeiter betrachtet, haben wir sicher einiges gespart. Allerdings hatten wir auch viele versteckte Kosten." So sei das Offshore-Team zeitweilig größer als die eigene Entwicklungsmannschaft gewesen. Damals verbrachten einige Ingenieure ihre gesamte Arbeitszeit mit Koordinationsaufgaben, sie standen nicht für Entwicklungstätigkeiten zur Verfügung. "Diese Steuerung wäre in dem Maße nicht nötig gewesen, hätten wir die Entwicklung in Deutschland oder in den USA betrieben. Hier lassen sich die anfallenden Kosten nicht ganz transparent aufschlüsseln."