Offshore-Anbieter drängen nach Deutschland

06.12.2001
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Indien ist nicht das einzige Land, das Programmierarbeiten zu günstigen Preisen anbietet, Kapazitäten gibt es auch in Brasilien und auf den Philippinen. Lange Zeit wurden derartige Dienste auch von Irland aus erbracht, doch nach Angaben des Beratungshauses Gartner hat sich die dortige Wirtschaft mittlerweile vom Lieferanten zum Abnehmer von Offshore-Diensten entwickelt.

Indien und Irland haben ihre Reputation mittels eines guten Ausbildungssystems erworben. In dem Ruf, ausgezeichnete Akademiker hervorzubringen, stehen derzeit noch Russland und einige osteuropäische Länder (recherchierbar etwa über www.soft-east.de). Sie haben allerdings das Handicap, den Qualitätsbeweis noch schuldig zu sein. Außerdem ist dort die internationale IT-Sprache Englisch nicht in dem Maße verbreitet wie in Indien.

So könnten sich die Anbieter, die indische Experten beschäftigen, in ihrem Erfolg sonnen, gäbe es da nicht das Problem, das der Vertreter eines Softwarehauses gegenüber Forrester nannte: „Die steigenden Gehälter in Indien.“ Seine Firma erwägt nun, Subunternehmer in günstigeren Ländern als Indien zu beschäftigen. Umschauen könnte er sich in China, Taiwan, Singapur und den Philippinen.