Nur geteiltes Wissen ist Macht

17.12.2001
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Im Schlepptau der Competence-Center entstehen auch neue Berufsbilder wie das des "Knowledge Brokers". Bei CSC Ploenzke hat Thorsten Kamin für die Business-Area E-Business diesen Job übernommen: "Um Fragesteller mit Kollegen, welche die Lösung wissen könnten, zusammenzubringen, reicht ein Tool nicht. Außerdem wollen sich Menschen lieber mit Menschen unterhalten."

Für seine Arbeit benutzt der Knowledge-Broker das weltweite Wissens-Management-Tool seines Arbeitgebers, das CSC-Sources-Portal: "Hier habe ich die Möglichkeit, Informationen zu sammeln und weiterzugeben, Communities themenspezifisch damit zu versorgen und für den notwendigen Austausch zu sorgen."

Für Deutschland hat das Beratungshaus ein eigenes Intraweb mit verschiedenen Fachportalen der jeweiligen Einheiten beziehungsweise Themen installiert, das seinerseits in das weltweite CSC-Sources-Portal eingebunden ist. Obwohl CSC Ploenzke traditionell technologisch orientiert ist, wissen die IT-Berater aus Erfahrung, dass sie nur ein Bestandteil eines erfolgreichen Knowledge-Management sind.

Für Kamin steht fest, dass die menschliche Ansprache die tragende Säule ist: "Die Mitarbeiter müssen für das Thema sensibilisiert werden." Dies zeige sich ganz deutlich, wenn es darum gehe, Erfahrungen und Erfolge wiederverwertbar zu machen. Doch fehle den in Frage kommenden Mitarbeitern oft die Zeit dazu. Der Wissensvermittler: "Der Unterschied zwischen der Zeit, die man beim Kunden verbringt, und der, die man benötigt, um die Ergebnisse wiederverwertbar zu machen, ist erheblich."

Zu der Wissensweitergabe seien die Mitarbeiter vor allem dann bereit, wenn sie den Vorteil für sich selbst und für das Unternehmen wirklich erkannt hätten. Diesen Prozess unterstützt Kamin durch seine Arbeit: "Der Erfolg hängt auch von den bereits gemachten Erfahrungen ab. Wenn ein Kollege schon von dem Wissen eines anderen profitiert hat, gibt er auch eher seine eigenen Erfahrungen weiter."