Software: Kaum eigene Akzente
Auch bei der Software tut sich der finnische Hersteller schwer, eigene Akzente zu setzen. Echtes Alleinstellungsmerkmal besitzt dabei nur die von Symbian bekannte und über fast alle Kritik erhabene Navigationslösung "Nokia Navigation". Der Nutzer kann sich nicht nur kostenlos Karten aus zahlreichen Ländern rund um den Globus auf sein Smartphone laden, gleichzeitig wird auch Sprachnavigation in 60 Sprachen unterstützt. Eine große Leistung ist dies allerdings nicht, da sich die Sprachsteuerung auf einfache, den Karteninhalt begleitende Kommandos beschränkt ("Jetzt links abbiegen", "recht halten" etc.), für die kein großer Wortschatz benötigt wird. Die Navigation erfolgt offline, lediglich für die erste Positionsbestimmung und erste Berechnung der Route ist eine Internet-Verbindung erforderlich. Zunächst muss außerdem Kartenmaterial auf das Gerät geladen werden. Für Deutschland umfasst das Download 500 MB, bei Ländern wie Kenia sind es nur 15 MB.
Außerdem bieten die Finnen als Alternative zu Bing Karten ihre eigene Lösung "Nokia Karten" an und stellen in "App-Highlights" interessante WP-Anwendungen vor. Mit "Nokia Musik" hat der Hersteller außerdem einen eigenen Shop für Musik-Downloads und Konzertkarten auf dem Gerät platziert. Auf den damit verbundenen Service "Mix Radio" müssen deutsche Nutzer indes aus Urheberrechtsgründen verzichten. Mit dem Feature lassen sich in anderen Ländern Musiktitel per Stream auf dem Smartphone wiedergeben - auf Wunsch allerdings auch verzögert, was der hiesigen Musikbranche offenbar ein Dorn im Auge ist.
Wer bereits mit Windows Phone 7.5 zu tun hatte, wird außerdem bemerken, dass dem Lumia 800 die mobile Hotspot-Funktion (Tethering) fehlt, Medienberichten zufolge soll diese per Software-Update nachgeliefert werden. Auffällig ist außerdem die Sammelwut, die Microsoft und Nokia - natürlich separat - beim Lumia 800 an den Tag legen.