Entwicklung

Mit XDEV 3 zu Rapid Java

13.07.2011
Von Gerald Kammerer
Wer die Komplexität der Java-Programmierung umgehen möchte, bedient sich visueller Tools für Rapid Application Development. Namhafter Vertreter dieser Sparte ist das auch kommerziell kostenlos nutzbare XDEV, das seit Mai in Version 3 zur Verfügung steht.
Mit XDEV 3 zu Rapid Java.
Mit XDEV 3 zu Rapid Java.
Foto: fotolia.com/Argus

In vielen Unternehmen entstehen individuelle Softwarelösungen bereits in den Fachabteilungen, die auf diesem Weg bestimmte Arbeitsprozesse optimieren wollen. Für die Umsetzung kommen meist 4GL-Tools wie Microsoft Access, Oracle Forms, Filemaker oder vergleichsweise einfach Programmiersprachen wie Visual Basic zum Einsatz. Anfangs lassen sich damit schnell Fortschritte erzielen. Mit zunehmender Projektgröße stößt man schnell an die Grenzen der Werkzeuge. Anforderungen wie moderne Oberflächen, Web-Fähigkeit, Skalierbarkeit und die Unterstützung offener Standards lassen sich mit ihnen nur bedingt realisieren. Außerdem muss man Nachteile wie Speichergrenzen, proprietäre Laufzeitumgebungen und Runtime-Lizenzgebühren in Kauf nehmen.

Für viele Anwender ist deshalb Java die Wunschtechnik. Sie gilt jedoch als kompliziert und selbst die Umsetzung kleinerer Geschäftsanwendungen ist ohne Expertenwissen kaum möglich. Komfortable Drag-and-Drop-Werkzeuge und einfache Datenbankkonzepte wie in Access gibt es in Java-Editoren etwa von Eclipse nicht.

Mit XDEV 3 lassen sich Java-Oberflächen wie mit einem Grafikprogramm entwerfen. Java-Know-how braucht man dazu nicht.
Mit XDEV 3 lassen sich Java-Oberflächen wie mit einem Grafikprogramm entwerfen. Java-Know-how braucht man dazu nicht.

Eine Lösung für dieses Problem bieten Java-Generatoren, unter denen sich die im kalifornischen Silicon Valley ansässige XDEV Software Corp. mit ihrer gleichnamigen visuellen Java-Entwicklungsumgebung einen Namen gemacht hat. Die IDE ermöglicht Rapid Application Development (RAD) auch für Java und hebt sich dadurch von konventionellen Editoren ab, bei denen der Code im Vordergrund steht. Das RAD-Konzept umfasst eine Vielzahl an Funktionen, welche die Entwicklung datengetriebener Applikationen in Java radikal vereinfachen und dem Entwickler eine Menge Codierarbeit abnehmen. Dazu zählt unter anderem ein GUI-Builder, Generatoren für Formulare, Listen, Abfragen und Master-Detail-Ansichten. Ein Application Framework stellt zudem eine vollständige Infrastruktur für grafische Oberflächen sowie ein Databinding zwischen GUI und Datenschicht zur Verfügung.

XDEV-Dienstleistung

XDEV 3 ist für Windows, Linux und Mac OS X frei verfügbar. Auch für den kommerziellen Einsatz fallen keine Lizenzkosten an. Der Hersteller gibt auf seiner Web-Seite an, sich mittlerweile weitgehend durch Services zu finanzieren und unterstützt dabei Dienstleister und Endkunden gleichermaßen. Projektverantwortliche die auf Nummer sicher gehen wollen, können schwierige Teilprojekte oder die komplette Projektentwicklung an den Java-Tool-Spezialisten abgeben, um anschließend Wartung und Weiterentwicklung zu übernehmen, was mit XDEV 3 vergleichsweise einfach ist. Vor allem IT-Abteilungen, die noch wenig Erfahrung mit Java besitzen, können so ihr Projektrisiko minimieren.

XDEV-Anwendungen sind als Java-Applikationen unter Windows, Linux und auf dem Mac lauffähig und lassen sich außerdem als Web-Anwendung betreiben. Unter der Haube wird Java-Quellcode generiert, der sich mit dem integrierten Code-Editor an jeder beliebigen Stelle flexibel erweitern lässt.

Die bislang verfügbare Version XDEV 2 nutzte Java vor allem als Laufzeitumgebung. Die Geschäftslogik musste jedoch mit einer eigenen Skriptsprache erstellt werden. In XDEV 3 programmiert man nun direkt in Java und die IDE generiert Java Classfiles, die direkt von der Java Runtime ausgeführt werden. Die in XDEV 2 noch benötigte Interpreterschicht entfällt damit vollständig, was eine kräftige Performance-Steigerung mit sich bringt. Dafür wurde die IDE von Grund auf neu geschrieben.