Mit neuer Wertschöpfung aus der Krise

20.01.2003
Von Michael Dressen
Nach Jahren ungebrochenen Wachstums befindet sich die IT-Branche erstmals in einer nachhaltigen Rezession. Die Märkte sind gesättigt. Allerdings gibt es Wege, die aus der hausgemachten Krise herausführen können.

Foto: Photodisc

Die IT-Branche blickt auf ein gigantisches Wachstum zurück. Kaum ein Wirtschaftszweig konnte in so kurzer Zeit derart hohe Zuwachsraten verzeichnen. Bisherige Einbrüche in einzelnen IT-Segmenten wurden durch stärkeres Wachstum in anderen Bereichen ausgeglichen oder gar übertroffen. Beispielsweise kamen Anfang der 80er Jahre einige traditionelle deutsche Unternehmen für mittlere Datentechnik wie Nixdorf in große Schwierigkeiten, zugleich boomte jedoch der PC-Markt. Dies löste einen bisher unübertroffenen Höhenflug aus, der 25 Jahren andauerte.

Vor rund neun Jahren wurden weltweit erstmals genau so viele PCs wie PKWs verkauft, nämlich rund 35 Millionen Stück. Die IT-Industrie hatte in nur 20 Jahren ein Wachstum hingelegt, für das die Automobilindustrie mehr als 60 Jahre gebraucht hatte. Im Jahr 2000 konnten schließlich 130 Millionen PCs und zirka 40 Millionen Personenfahrzeuge abgesetzt werden. Doch im folgenden Jahr fielen die Verkäufe von PCs auf 122 Millionen Stück. Handelt es sich dabei nur um ein Innehalten, oder haben wir eine Grenze erreicht, an der das Wachstum auf Dauer abflacht? Die Experten in der Industrie sind sich einig und setzen auf eine kurze Verschnaufpause. Kann das jedoch sein?

Eine Branche - zwei Motoren