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Microsoft feiert Office 2010

12.05.2010
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Web Apps - Das Gratis-Office im Browser

Von großem Medienecho wurde schon vor eineinhalb Jahren die Ankündigung der Office Web Apps begleitet. Erstmals bietet Microsoft seine traditionellen Rich-Client-Produkte auch als Web-Ableger im Browser an und reagiert damit auf eine wachsende Konkurrenz vom Schlage Google Docs und Co. Die Redmonder offerieren ihre Web-Applikationen in zwei unterschiedlichen Darreichungsformen: Privatanwender erhalten den Zugriff darauf über Skydrive, die kostenlose "Online-Festplatte" von Windows Live. Die einzige Einstiegsvoraussetzung ist ein Live-Benutzerkonto. Doch wie kommen die Dokumente dorthin? Wahlweise speichert man sie aus dem Office-Client über die Backstage-Funktion "Freigeben auf Skydrive", oder aber man legt eine neue Datei innerhalb des Browsers in der Skydrive-Explorer-Oberfläche an.

Im Gegenzug zur kostenlosen Nutzung blendet Microsoft in dieser Umgebung Werbung ein. Unternehmen dürfen Office Web Apps hingegen auf ihren eigenen Servern betreiben - die Voraussetzung dafür ist SharePoint 2010, in den das Web-Apps-Zusatzpaket als Erweiterung installiert wird. Erforderlich ist ferner der Erwerb einer Volumenlizenz für Office Standard oder Office Pro Plus.

In der laufenden Testphase bietet Microsoft die drei Anwendungen Word, Excel und Powerpoint als Web-Apps an, als vierte ist OneNote bereits im Anwendungsmenü von Skydrive gelistet, aber noch nicht freigeschaltet. Der Datei-Explorer von Skydrive dient als Office-Desktop und stellt dazu Basisfunktionen wie Anzeigen, Bearbeiten und Herunterladen bereit. Über "Anzeigen" erhält der Benutzer eine originalgetreue Ansicht des Dokuments, während "Bearbeiten" die eigentliche Web-App startet. Über die Funktion "Herunterladen"öffnet sich schließlich das entsprechende Dokument in der passenden Client-Applikation. Derzeit bieten die Apps nur wenige Bearbeitungsfunktionen, was sich aber zumindest nicht negativ auf Formatierungen auswirkt. Laut Microsoft bleiben kunstvoll am Desktop erstellte Dokumente auch nach der Web-Bearbeitung in der Ursprungsgestaltung erhalten.