Load Balancing sichert Web-Auftritt

18.04.2002
Von Michael Kachel

Integriertes Load Balancing bietet zum Beispiel Windows 2000, Module für den auf Unix oder Linux betriebenen Apache Web-Server oder IBMs Websphere. Jede dieser Lösungen verfügt über Vor- und Nachteile und erbringt eine unterschiedliche Performance. Der wichtigste Punkt ist, dass der Nutzer an die spezifischen Möglichkeiten des jeweiligen Systems gebunden ist. Microsofts Load-Balancing-Feature wird von dem weltweit am meisten genutzten Apache nicht unterstützt, umgekehrt können die Apache-Module nicht auf Microsofts "Internet Information Server" (IIS) arbeiten.

Performance-Probleme möglich Bei integrierter Load-Balancing-Intelligenz handelt es sich meist um Softwarelösungen, die im "Usermode/Applicationlevel" arbeiten. Damit kann es rasch zu einem Performance-Problem kommen. Mag jedes dieser Features in einem eingeschränkten Bereich nützlich sein, keines von ihnen stellt eine unabhängige, performante TCP/UDP-basierende Load-Balancing-Lösung dar.

Beim dedizierten Load Balancing unterscheidet man drei Varianten: Hardware- oder Switch-Balancer, Softwareprodukte sowie Network Appliances (hybride Systeme). Im Bereich Hardware ist die Intelligenz zur Lastverteilung überwiegend direkt in die Geräte "gegossen". Oft werden dafür Asics mit zugeordneten Risc-Prozessoren verwendet. Die Leistungsfähigkeit für das Traffic-Management ist demzufolge sehr gut. Die Balancing-Funktion stellt hierbei eine Erweiterung der Switch-Funktion dar. Mitunter können aber nicht alle Teile des Balancings von Asics bearbeitet werden. Manche Funktionen muss separate Software erledigen, wobei dann der Hauptprozessor des Geräts in die Pflicht genommen wird. Erfahrungsberichte zeigen, dass die Geräte oft wenig benutzerfreundlich und flexibel sind.

Effizienz schlecht einzuschätzen

Das ist bei Softwarelösungen anders. Ihr größter Vorteil besteht in der Benutzerfreundlichkeit sowie in der Möglichkeit, relativ einfach weitere Features zu integrieren oder Upgrades aufzuspielen. Ein Nachteil ist hier die Installation und die Schaffung der dafür benötigten Systemvoraussetzungen. Performance und Zuverlässigkeit hängen von der Qualität des Gesamtsystems ab, so dass sich nur schwer bestimmen lässt, wie effizient eine Softwarelösung letztlich arbeiten wird.

Network Appliances oder hybride Systeme können die Vorteile der hard- und softwarebasierenden Varianten verbinden. Eine performante, zuverlässige Hardware soll mit einer benutzerfreundlichen und flexiblen Software verbunden werden. Network Appliances, auch als Black Box bezeichnet, basieren meist auf bewährten Vielzweck-Betriebssystemen wie Linux oder BSD, setzen auf standardisierter Industriehardware auf und bieten die Möglichkeit für Updates oder Treiberverbesserungen. Im Durchschnitt sind diese Systeme günstiger als Lösungen aus dem Hard- oder Softwarebereich.