Load Balancing sichert Web-Auftritt

18.04.2002
Von Michael Kachel

Das Verfahren des Load Balancing über virtuelle Cluster bietet eine hohe Performance (kurze Antwortzeiten auch während Spitzenlasten) und Verfügbarkeit. Vorteile gibt es ebenso hinsichtlich der Skalierbarkeit: Viele Anwendungen sind im Laufe der Zeit so ausgelastet, dass ein einzelner Server die erforderliche Leistung nicht mehr bringen kann. Es lässt sich zwar neue Hardware integrieren, das Risiko einer Unter- oder Überdimensionierung bleibt jedoch bestehen. Außerdem kann die alte Hardware in diesem Kontext nicht mehr verwendet werden. Mit einem Balancer lässt sich neue Hardware in beliebiger Abstufung integrieren und dabei die bisherige weiterverwenden.

Die drei Balancing-Kategorien

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Kategorien des Load Balancing: DNS round robin, integriertes Load Balancing und dediziertes Load Balancing. DNS round robin verwendet als einfachste und noch weit verbreitete Methode ein Feature von "Bind", die Berkeley Implementation des Domain Name Service (DNS). Dafür muss lediglich die Liste der realen Server als A-Einträge im Name Server zusammen mit den zugehörigen "C-Name"-Einträgen kombiniert werden. Immer wenn eine Anfrage für eine Domain eintrifft, gibt DNS die entsprechend zugeordneten IP-Adressen in rotierender Folge aus. Auf diesem Weg werden die Anfragen über die verschiedenen Server verteilt.

Dabei tauchen jedoch mehrere Probleme auf. Das erste ist, dass DNS-Namensauflösungen im Netz gecacht werden können und demnach nachfolgende Anfragen zur Namensauflösung nicht mehr im round robin aufgelöst, sondern aus dem Cache bedient werden. Solche Anfragen werden damit immer auf ein und denselben Server geleitet: das Gegenteil von Balancing.

Das größte Problem besteht allerdings darin, dass DNS round robin nicht erkennt, ob ein Server ausgefallen ist. Wenn die Anfrage für einen Namen in eine IP-Adresse aufgelöst wurde und dieser bestimmte Server beziehungsweise der darauf befindliche Dienst ausgefallen ist - geplant oder ungeplant -, werden die Anfragen weiter dorthin geleitet.

Beim dezidierten Load Balancing stellen Network Appliances als Hybridsysteme eine gute Lösung dar. Sie kombinieren die Vorteile der rein hard- oder softwarebasierenden Produkte.