Wachsen will gelernt sein

Können Sie delegieren?

11.01.2011
Von Regina Bergdolt
Wenn Startups schnell wachsen, ist es wichtig, dass Gründer die richtigen Führungskräfte einstellen - womit nicht gute Freunde gemeint sind.

Sie haben mit Ihrem Unternehmen die ersten Hürden genommen, ihre Produkte sind am Markt, sie haben Erfolge verbuchen können. "Es macht große Freude, sich so entfalten zu können", erzählt eine Unternehmerin, die mit ihrem Geschäftspartner die Gründungshürden überwunden hat. Nach den ersten Schritten entwickelt sich der Vertrieb ihrer IT-Dienstleistungen so wie geplant. Und doch ist es "richtig anstrengend, immer wieder zu überzeugen und vor allem sein eigenes Tun täglich neu zu hinterfragen", stellt sie fest.

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Was kommt auf einen Gründer zu, wenn sein Unternehmen wächst? Was kann und soll er steuern - und wovon wird er sich als Wachstumsunternehmer verabschieden? Die erste Wachstumsschwelle liegt bei etwa zwölf bis 15 Mitarbeitern. Noch ist das Unternehmen überschaubar, doch stellen sich zwei Fragen: Wie ist die wachsende Mannschaft zu führen und wie sind Mitarbeiter zu rekrutieren, die zum Unternehmen passen?

Auch wenn Manager von großen Unternehmen oft stolz berichten, dass "500 Leute unter mir arbeiten" gilt zu berücksichtigen, dass Führung hier über verschiedene Hierarchieebenen stattfindet. Erfahrungsgemäß ist eine Führungsspanne von zwölf Mitarbeitern eine umfangreiche Aufgabe, erst recht, wenn der Firmenchef auch noch unternehmerische und vertriebliche Aufgaben wahrnimmt. Deshalb ist es wichtig, die Führungsebene unterhalb der Gründer aufzubauen.

Für Unternehmer ist das oft ein gefühlter Kontroll- und Steuerungsverlust. Und doch: erfolgreich ist, wer gute und verlässliche Führungskräfte auswählt, Strategie und Ziele des Unternehmens vermittelt und den Neuen den Raum gibt, eigenständig zu arbeiten. Da gute Leute Professionalität mitbringen, kann das für den oder die Gründer auch heißen, eigene Methoden zu überdenken, sprich: sich zu hinterfragen.