Kleine Anbieter hoffen auf Linux-Geschäft

27.02.2004
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Der ERP-Anbieter IFS stellt den Kostenaspekt in den Mittelpunkt seines Messeauftritts (Halle 5, Stand A17). Unter dem Motto "It's easier" will man seinen Kunden Möglichkeiten demonstrieren, mit Hilfe der komponentengestützten ERP-Lösung "IFS Applications 2004" die IT-Kosten zu senken. So soll beispielsweise mit Hilfe der IFS Service Oriented Component Architecture die Integration mit anderen Business-Applikationen verbessert werden. Darüber hinaus verspricht der Anbieter, mit dem verstärkten Einsatz von .Net-, J2EE- und Soap-Techniken die Implementierung seiner Software zu vereinfachen. Neben den neuen Aspekten der Softwarebasis präsentieren die Verantwortlichen auf der CeBIT ihre Branchenlösungen. In Deutschland konzentriert sich IFS auf die Bereiche Automotive, High-Tech, Industrial Manufacturing sowie Rail & Transit.

Die Infor Business Solutions AG zeigt in Halle 5, Stand D28 die aktuelle Version 6.3 der ERP-Komplettlösung "infor:com". Das Komponenten-basierte System besteht laut Hersteller aus in sich gekapselten Funktionsbereichen. Diese Architektur verbessere die Stabilität und Wartbarkeit der ERP-Lösung, heißt es in einer Mitteilung des Softwareanbieters. Außerdem könnten neue Funktionen und damit zusätzliche Geschäftsprozesse flexibel in das System integriert werden.

Infor:com unterstützt Standards wie Web-Services, HTTP und XML-Datenstrukturen. Anwender können das System unabhängig von Datenbank und Betriebssystem auf allen gängigen Plattformen einsetzen. Die Anwendungsmodule laufen auf dem Infor-eigenen J2EE-basierenden Applikations-Server, der "Infor Component Engine".

Während sich viele kleinere ERP-Anbieter in Richtung Linux bewegen, bleibt die AP AG (Halle 4, Stand F70) ganz auf Microsoft-Kurs. So basiert die neue Version 4.0 von "P2-Plus" auf Microsofts .Net-Architektur und integriert die aktuellen XML- und Web-Services-Standards. Vom Look-and-Feel fügt sich die ERP-Applikation nahtlos in Microsoft-Produkte wie Windows und Office ein. Mit der Integration von Microsofts Reporting Services verspricht der Hersteller verbesserte Controlling-Funktionen seiner Business-Anwendung. An neuen Funktionen bietet AP außerdem eine Stücklistenschnellerfassung, Betriebsmittelverwaltung sowie eine Online-Kommissionierung. So können Anwender künftig auch über mobile Datenerfassungsgeräte unter Windows Pocket PC mit WLAN-Anschluss online auf alle P2-Plus-Daten zugreifen.

Die Proalpha Software AG verspricht den Besuchern in Halle 3, Stand C17 neue Entwicklungen rund um die namensgleiche ERP-Software. Eine neue Version kann der in Weilerbach ansässige Hersteller jedoch nicht präsentieren. Vielmehr sollen in diesem Jahr Praxiserfahrungen mit dem zur CeBIT 2003 vorgestellten Release 4.2 im Mittelpunkt stehen, das sich in erster Linie durch Funktionen wie Resourcenplanung und Advanced Planning and Scheduling (APS) von den Vorgängern unterscheidet. Neben der Produktabteilung wird das vor einem Jahr gestartete Tochterunternehmen Proalpha Consulting AG eine Zwischenbilanz ziehen. Der ERP-Dienstleister will vor allem zu betriebswirtschaftlichen Themen wie Basel II und Balanced Scorecard informieren.