Kleine Anbieter hoffen auf Linux-Geschäft

27.02.2004
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Weitere Schauplätze von SAPs CeBIT-Auftritt sind Halle 11, Stand D59, wo der ERP-Anbieter seine Lösungen für den Public Sector präsentiert, und Halle 18, Stand EG A24. Dort will der Softwareanbieter sein Anwendungsportfolio für Finanzdienstleister zeigen.

Auch Microsoft hält sich im Vorfeld der CeBIT mit Ankündigungen aus seinem "Microsoft-Business-Solutions"- (MBS-)Bereich zurück. Der weltgrößte Softwarehersteller wird auf rund 4000 Quadratmetern in Halle 4, Stand A38 unter dem Motto "Integrierte Innovation" seine Unternehmenslösungen vorstellen. Einen Schwerpunkt sollen dabei rund 40 Partner bilden, die Branchenlösungen für den Mittelstand zeigen werden, heißt es in einer Mitteilung des Softwarekonzerns. Ein weiterer Fokus werde auf den im Januar dieses Jahres herausgebrachten CRM-Lösungen liegen.

Während sich auf der Produktseite kaum Neuerungen abzeichnen, sorgten die MBS-Verantwortlichen einen Monat vor der CeBIT mit einem Sonderangebot für Aufsehen. Bis Juni 2004 soll ein vergünstigtes Navision-Paket mit Basisfunktionen zu haben sein. Preis pro Arbeitsplatz: 1950 Euro. Da in der Vergangenheit viele Funktionen in die ERP-Software eingeflossen seien, hätten viele Partner an den damit verbundenen höheren Preisen zu knabbern gehabt, begründet Jürgen Baier, Managing Director bei MBS, die Initiative. Branchenbeaobachter werten das Angebot als Kampfansage an SAP sowie Sage KHK und erwarten auf der CeBIT die Antwort der Wettbewerber.

Während SAP bislang nicht reagierte, zeigte sich Peter Dewald, Deutschland-Chef von Sage KHK gelassen. Die Preisinitiative Microsofts richte sich in erster Linie gegen SAP. Der Softwareanbieter legt den Fokus seines Messeauftritts in Halle 5, Stand F18 auf die Integration der CRM-Lösung "Sales Logix" in die "Office-Line"-Produktlinie. Die Koppelung funktioniert über den "Application Integration Server" (AIS). Mit "Office Line Produktion" zeigt Sage KHK eine Lösung für die Planung und Steuerung von Fertigungsprozessen. Die Software basiert auf dem Warenwirtschaftssystem Office Line, das auf der CeBIT in der neuen Version 3.2 präsentiert werden soll. Damit will Sage nach eigenen Angaben auch größere mittelständische Unternehmen adressieren.

In Halle 5, Stand C04 will sich nach der Übernahme von J.D. Edwards im vergangenen Jahr die "Neue Peoplesoft" präsentieren. Dreh- und Angelpunkt dabei soll der Real-Time-Enterprise-Ansatz des Herstellers sein. Peoplesoft will ferner erste Ergebnisse seiner Total-Ownership-Experience- (TOE-)Initiative vorstellen. Damit hatte der Anbieter im vergangenen Jahr an sich selbst den Anspruch gestellt, den Wert seiner Anwendungslösungen für die Kunden zu steigern. Jetzt werden die Verantwortlichen belegen müssen, ob sie diesem Anspruch gerecht werden. Welche konkreten Neuigkeiten in Sachen Produktentwicklung und Funktionen auf die Anwender zukommen, will der Hersteller erst auf der Messe verraten. Geplant seien neue intuitive Benutzeroberflächen, integrierte Middleware sowie automatisierte Implementierungs- und Wartungsfunktionen für die Pakete "Enterprise", "Enterprise One" und "World". Neben den Diskussionen zum Produktportfolio wird sich Peoplesoft wohl auch vielen Fragen zur

Übernahmeschlacht gegen Oracle stellen müssen. Oracle selbst ist mit keinem eigenen Stand auf der CeBIT vertreten.