Jobangebote für IT-Profis nehmen zu

IT-Arbeitsmarkt: Bewerberprofil muss genau passen

30.07.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Noch positiver sieht die Entwicklung der Online-Stellenmärkte aus. Branchenführer Jobpilot erfasst seit Juli 2002 in Zusammenarbeit mit dem Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen vierteljährlich die in den wichtigsten Online-Stellenbörsen und auf den Web-Seiten ausgewählter deutscher Unternehmen veröffentlichten Stellenangebote. Die im Frühjahr erhobene Auswertung (die Sommerstatistik liegt noch nicht vor) ermittelte das höchste Aufkommen an im Internet ausgeschriebenen Jobs seit Beginn der Erfassung im Sommer 2002.

Der Jobpilot-Index erreichte im Frühjahr 113 Punkte und befindet sich damit um 13 Punkte über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis liegt um 17 Punkte über dem des Vorquartals und überbietet zum ersten Mal den mit 100 angesetzten Basiswert der Ersterhebung. "Die seit Herbst 2003 beobachtete Belebung am Online-Arbeitsmarkt setzt sich fort", heißt es bei Jobpilot. Bezogen auf die Berufsgruppen, ist das Plus bei den IT- und Telekommunikationsberufen mit 35 Punkten gegenüber dem vorhergehenden Quartal am größten.

Perfekte Bewerber gesucht

Trotz dieser ermutigenden Nachrichten vom IT-Stellenmarkt weisen die Personalexperten auf die gestiegenen Anforderungen hin. Neben IT-Know-how werden von Bewerbern so genannte Soft-Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamorientierung, Verantwortungs- und Veränderungsbereitschaft erwartet. Diese Eigenschaften gelte es schon im Bewerbungsgespräch zu signalisieren. So meint der junge Informatiker Dietmar Kraus*, der im Juni bei einer großen internationalen Unternehmensberatung angeheuert hat: "Entscheidend war mein Auftreten." Als Bewerber müsse man sich gut verkaufen können. Und Content-Management-Profi Schneider ergänzt: "Nur die Bewerber, die mit über 90-prozentiger Genauigkeit auf die ausgeschriebene Position passen, haben überhaupt eine Chance, wahrgenommen zu werden." Wichtig sei, so seine Erfahrung, der "Nachweis einer konsequenten und zielgerichteten Berufslaufbahn".

Kein Herz für Olympia

Doch IT-Kenntnisse und Soft-Skills reichen noch nicht aus. Die dritte Komponente, auf die es ankommt, ist Branchen und/oder Prozess-Know-how. Gefragt sei, so Mankus, "eine Kombination aus IT sowie Wirtschafts- bezie-hungsweise Ingenieurkenntnissen, Mitarbeiter also, die sich in Geschäftsprozesse hineindenken und das Business-Modell der Firmen verstehen und mit IT umsetzen können."