Integrationsprozesse aus der Schublade

29.09.2004
Von Katharina Friedmann

Aus zwei mach eins: Ob Firmenzusammenschlüsse den erhofften Erfolg bringen, hängt nicht zuletzt von der Vorarbeit der Unternehmens-IT ab.

"Das gleicht einer Operation am offenen Herzen", so der IAO-Chef. Probleme bereiteten darüber hinaus die Heterogenität und Komplexität der meist über Jahre gewachsenen IT-Landschaft in vielen Unternehmen. "Da sammelt sich so einiges an Staub", gibt der Institutsleiter zu bedenken. Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass 69 Prozent der Umfrageteilnehmer Integrationsfähigkeit und Flexibilität der IT-Systeme als besonders bedeutende Aspekte identifiziert haben. Beide sollten bereits im Vorfeld des Vertragsabschlusses überprüft werden.

Im Hinblick auf ihre Integrationsfähigkeit haben die Unternehmen offenbar noch einiges zu tun: Risiken in Sachen "Merger Readiness" sehen die Befragten etwa bei den IT-unterstützten Geschäftsprozessen, IT-internen Abläufen sowie hinsichtlich der Harmonisierung der Datenbasis.

Erst prüfen, dann binden

Grundsätzlich halten die Umfrageteilnehmer die über eine Fusion im IT-Umfeld zu erzielenden Einsparpotenziale für beträchtlich: So lassen sich in den Bereichen Softwarelizenzen, Personal und Hardware ihrer Einschätzung nach bis zu 30 Prozent, beim Betrieb der Rechenzentren sogar bis zu 50 Prozent sparen. Dessen ungeachtet nehmen lediglich 44 Prozent der Firmen im Vorfeld einer M&A-bedingten IT-Integration eine entsprechende Analyse vor. Das mag erklären, warum laut IAO-Befragung nahezu jedes zweite Unternehmen bereits erfolgte IT-Eingliederungen in finanzieller Hinsicht als Misserfolg betrachtet.