Infor muss aufräumen

13.11.2006

Die hiesigen Geschäfte verantwortet Josef Eisenkolb, Vice President Central Europe. Mit ihm übernimmt das ehemalige SSA-Management das Kommando. Wolfgang Kobek, der bislang hierzulande als Statthalter Infor-Lösungen in Erscheinung trat, wird künftig bei der FSG einen Teil der Lösungen europaweit verantworten.

Ob dies für Kobek tatsächlich die von Infor herausgestellt Beförderung darstellt, ist jedoch zweifelhaft. Vielmehr hat es den Anschein, dass der Hersteller seine lokalen Präsenzen in den einzelnen Ländern zugunsten der größeren Einheit Central Europe zurechtstutzt. Ende Oktober hatte Infor angekündigt, die Struktur seiner deutschen Tochtergesellschaften zu verschlanken.

Dabei gehe es vor allem darum, Synergien in der Adminstration zu schaffen, wiegelt Infor-Manager Stahl ab. Mit der Akquisition von SSA gebe es in manchen Regionen zu viele Büros. Diese würden zumindest teilweise zusammengelegt. Personalmaßnahmen ständen dabei nicht im Vordergrund. Zudem müssten die Kunden nicht befürchten, die Nähe zum Hersteller zu verlieren, versichert Stahl. Auch die Support-Kapazitäten bleiben auf einem vergleichbaren Niveau.

Die Infor-Anwender bleiben indes skeptisch. Demnach gebe es beispielsweise beim Support durchaus Verbesserungsbedarf, verlautete von Seiten der Deutschen Baan Usergroup (DBUG). Auch in Sachen Produktstrategie haben die Kunden Zweifel. Die Strategie des US-Eigentümers sei nur schwer einzuschätzen, so der allgemeine Tenor aus der Infor-Anwendergemeinde. Da die Investoren in erster Linie an ihrer Rendite interessiert seien, könne sich alles schnell wieder ändern. (ba)