Identity-Management wird zur Chefsache

18.05.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Da auf der IT ein hoher Kosten- und Effizienzdruck lastet, sind IM-Teilprojekte leichter zu rechtfertigen. Insbesondere die automatisierten Prozesse im Provisioning, aber auch im Passwort-Management sowie die Federation versprechen eine höhere Produktivität und eine Amortisation nach 18 bis 24 Monaten. Dabei dürfen IT-Verantwortliche aber nicht übersehen, dass es sich stets um komplexe Vorhaben handelt. "Wenn man ins Detail geht, werden die Projekte sehr umfangreich und benötigen sehr viel Prozesswissen", gibt Consultant Zilch zu bedenken.

Glossar

• Auditing: Bei diesem Verfahren werden mit Software-Tools sicherheitsrelevante Informationen wie Zugriffe auf Dateien oder Verzeichnisse zum Zweck der Rückverfolgung aufgezeichnet.

• Authentifizierung: Die Überprüfung der Identität einer Person oder eines Programms an Hand eines bestimmten Merkmals.

• Compliance: Dieser Begriff hängt eng mit dem Auditing zusammen und bedeutet, dass Unternehmen in eindeutigen Prozessen festlegen, welche Rechte jeder Nutzer hat. Die Zugangsrechte und das Zugriffsverhalten müssen aus Gründen der Revisionssicherheit für staatliche Behörden nachvollziehbar sein.

• Federation: Dieses relativ neue Segment des Identity-Managements konzentriert sich auf die gemeinsame Nutzung von Identitätsinformationen über unterschiedliche IT-Systeme sowie die Unternehmensgrenzen hinweg.

• Passwort-Management: Hinter der Kennwortverwaltung stehen die drei Verfahren Passwort-Reset, Passwort-Synchronisierung und Single-Sign-on.

• Provisioning: Hierunter wird ein weitgehend automatisiertes Management aller Veränderungen rund um einen Mitarbeiter vom Zeitpunkt seiner Einstellung über den internen Job-Wechsel bis hin zum Verlassen des Unternehmens verstanden. Dazu zählt die Erteilung sowie Deaktivierung von Zugriffsrechten auf IT-Ressourcen.

Ohne externe Hilfe werden die meisten Unternehmen also nicht auskommen. Aber Vorsicht bei der Beraterauswahl! Die Zahl der IT-Dienstleister, die das Thema IM für sich entdecken, steigt zwar, aber laut IT Research haben die wenigsten langjährige Erfahrung. Deshalb sollten Interessenten die Kompetenz genau prüfen. Kritische Maßstäbe sind darüber hinaus beim Reifegrad des Produkts sowie der wirtschaftlichen Stärke und Zuverlässigkeit des Herstellers anzulegen.