Identity-Management wird zur Chefsache

18.05.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Laut Lewis haben die aktuellen Lösungen der großen Softwareproduzenten in den IT-Abteilungen der Unternehmen allerdings ein Bewusstsein für IM geweckt und erste Akzeptanzhürden beseitigt. Außerdem sei es durch den zunehmenden Wettbewerb zu deutlichen Preissenkungen gekommen. Für die Burton Group steht deshalb fest, dass der IM-Markt weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Top-Player im Identity-Management-Markt

BMC: Das Unternehmen hat durch seine Wurzeln im System-Management gute IM-Potenziale. Zuletzt kaufte BMC Technik zur Kontrolle des Web-Access, für Single-Sign-on und Federation-Management ein.

Computer Associates: Die Company beschäftigt sich schon lange mit Teilgebieten des IM und dürfte neben IBM am besten aufgestellt sein. Nach dem Kauf von Netegrity hat CA nun auch ein Web-Access-Management-Tool im Angebot. Das wichtigste Produkt ist die "eTrust Identity-Management Suite".

Evidian: Die Bull-Tochter verfügt über ein selbst entwickeltes und sehr gut integriertes IM-Sortiment.

• Hewlett-Packard: Der Konzern hat aus seiner "Openview"-Historie heraus mittlerweile eine breite IM-Auswahl, die zuletzt um Web-Service-Management und eine Federation-Lösung ergänzt wurde.

IBM: Flaggschiff im Portfolio von Big Blue ist der "IBM Tivoli Identity Manager". Ganz aktuell wartet der Hersteller mit der brandneuen "Tivoli Federated Identity Manager" auf. Insgesamt besitzt der Konzern mit Lösungen vom Access Management über Verzeichnisdienste und Provisioning bis hin zur Host-Sicherheit das breiteste IM-Spektrum und weist durch seine IT-Dienstleistungssparte auch Projekt- und Prozesswissen auf.

Microsoft: Die Company erlangt ihre IM-Relevanz lediglich durch das "Active Directory" sowie die Bedeutung der .NET-Strategie in Federation-Lösungen. Ansonsten spielt der Softwarekonzern im IM-Geschäft noch keine große Rolle.

Novell: Für das Unternehmen ist IM eine der wichtigsten strategischen Säulen. Novell ist mit seinem anerkannten Verzeichnisdienst "E-Directory" und dem Meta Directory "Nsure Identity Manager" sowie weiteren Lösungen gut positioniert.

Oracle: Oracle hat sich durch die Akquisition von Oblix Single-Sign-on- und Federation-Kompetenz gesichert. Der Datenbankspezialist verbessert damit seine IM-Lösungen im "Oracle Identity Management" und "Oracle Application Server 10g". Außerdem will das Unternehmen mit der Oblix-Technik eine bessere Integration der zugekauften ERP-Systeme von Peoplesoft und J.D. Edwards erreichen.

SAP: Das deutsche Softwarehaus bildet die Ausnahme von der Regel. Es ist kein IM-Anbieter und plant eigenen Angaben zufolge auch keine Übernahmen. SAP verweist stattdessen auf IM-Produkte von Partnern, zu denen es Schnittstellen anbietet.

Sun: Die Stärken von Sun liegen nach seinem Engagement in der Liberty Alliance und dem Kauf von Waveset vor allem im IM-Bereich Federation. Das Angebot kann sich sehen lassen, allerdings leidet Sun unter der starken Wahrnehmung als Hardwarelieferant.

Die Analysten von IDC gehen ebenfalls von einem Wachstum aus. Sie beziffern die jährliche Zuwachsrate im Marktsegment für IM-Software mit 9,7 Prozent und prognostizieren für 2008 ein Umsatzvolumen von 3,5 Milliarden Dollar. 2004 lagen die Einnahmen bei 2,4 Milliarden Dollar. Dabei verdienten die Anbieter ihr Geld hauptsächlich mit Passwort-Management und Provisioning.