Gute Perspektiven für Linux auf Servern

14.11.2001
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Auch im nächsten Jahr wird die Linux-World parallel zur EBTF stattfinden. Der Termin steht fest: 29. bis 31. Oktober 2002.

"Thin-Client-Architekturen und Hochverfügbarkeit" nennt auch Alfred Schröder, Geschäftsführer des Arnsberger Linux-Spezialisten Gonicus GmbH, als die Schwerpunkte des Interesses. "Die Nachfrage verlagert sich immer mehr auf komplexe Themen und hochspezialisiertes Know-how für Beratung und Implementierung." Die Interessenten wüssten um die Vorzüge von Linux und hätten zumindest Basiskenntnisse.

Manchmal schienen Aussteller überrascht zu sein, für welche aufwändigen Aufgaben die Anwender inzwischen Linux in Betracht ziehen. So präsentierte Clusterlabs einen Rack-Server mit bis zu 80 CPUs in Blade-Technik, der mit einem aus Red Hat Linux weiterentwickelten Betriebssystem läuft. Schon am Morgen des ersten Ausstellungstages verzeichnete die gerade einmal ein Jahr alte Berliner Firma den Besuch von Interessenten aus großen Unternehmen.

In der Anwenderschaft nehmen die Berührungsängste ab, wobei allerdings die Linux-Orientierung großer IT-Firmen eine wichtige Rolle spielt. Linux-Companies haben sich darauf eingestellt, berichtet Linux-Verband-Vorstand Riek, dass die Branchengrößen bei großen IT-Projekten die Gesamtleitung innehaben und die kleinen Linux-Spezialisten als Partner mit ins Boot nehmen. Nur bei eng begrenzten Aufträgen aus dem Mittelstand treten die Open-Source-Spezialisten direkt als Projektträger in Erscheinung.

Im Schlepptau der IT-Größen

"Große Anwenderunternehmen tendieren zu prominenten Anbietern", bestätigt Jos Visser, Technologiechef der niederländischen Open-Source-Beratungsfirma Open Solution Providers. Solche Anwender möchten sich nicht darauf verlassen, dass sie im Problemfall irgendwann vielleicht eine Lösung von Community-Programmierern erhalten. "Wir sollten einiges an unserer Rhetorik ändern", ermahnt Visser die Linux-Community. Sie dürfe keine Versprechungen machen, die sich möglicherweise nicht halten lassen. "Wir sollten uns auf das konzentrieren, wo man schnelle Erfolge sehen kann", empfiehlt Dieter Hoffmann, Europa-Chef von Red Hat, den Linux-Companies. Zurzeit sei die Ausgangslage sehr gut: Die Linux-Anbieter registrierten zunehmende Aufträge und wachsende Umsätze, was ihre zuletzt eher mäßige Ausgangsposition wieder deutlich verbessert habe. Die