Kurz vor der Frankfurter Linux-World Conference & Expo, die vom 30. Oktober bis 1. November 2001 stattfand, hatte Linus Torvalds erklärt, der Linux-Kernel sei gut genug als Basis für eine Offensive auf dem Desktop. Unter anderem mit der Benutzeroberfläche "KDE" sowie den Büropaketen "KOffice" und "Open Office" gebe es konkurrenzfähige Alternativen zu Microsoft. Aber, so sein Appell an die Open-Source-Community, es bedürfe noch vieler Anwendungen für Linux auf Desktop-PCs.
Mehr in Sachen Desktop tun
Diesen Aufruf hält Daniel Riek, Vorstand des Linux-Verbands, in dem derzeit 42 Unternehmen organisiert sind, für richtungsweisend. Es sei "wichtig, sich mehr in der Desktop-Entwicklung zu engagieren". Was Linux andererseits noch an Verbesserungen für seine Verwendung auf Servern brauche, lasse sich vor allem mit dem Unix-Know-how der großen Anbieter erarbeiten und erfordere deren Hardware-, Personal- sowie Finanzressourcen.
"Man muss mehr in Sachen Desktop tun", fordert auch Kersten Bassow, Geschäftsführer des Münchner Informations- und Marketing-Service Nomina GmbH. Viele Unternehmen zeigten vor allem deshalb Zurückhaltung gegenüber dem quelloffenen Alternativsystem, weil sie auf dem Markt nicht die benötigten Anwendungen für Linux-PCs fänden. Ein größeres Softwareangebot werde die Akzeptanz von Linux in Unternehmen rasant beschleunigen.