Google kündigt vier neue Suchdienste an

11.05.2006
Mit gleich vier neuen Werkzeugen bestätigt Goolge seinen Fokus auf Internet-Suche. Außerdem verspricht das Unternehmen bessere Kommunikation und mehr Transparenz.

Im Rahmen seines jährlichen Pressetags stellte der kalifornische Branchenprimus vier neue Produkte vor, mit denen er tiefer als bisher in die vertikale und "soziale" Suche im Netz einsteigt und wie auch seine Wettbewerber immer stärker auf von seiner Nutzerschaft generierte Inhalte setzt.

Neuheiten-Quadriga

Ein PC-Desktop, bevölkert von Google Desktops "Gadgets" und dem Schnellsuchfeld in der Mitte.
Ein PC-Desktop, bevölkert von Google Desktops "Gadgets" und dem Schnellsuchfeld in der Mitte.

Auch schon in deutscher Sprache erhältlich ist die Beta von "Google Desktop 4". Diese unterscheidet sich von der Vorversion vor allem durch die Möglichkeit, so genannte "Gadgets" ablaufen zu lassen, kleine Dienstprogramme für den PC-Desktop. So etwas kennt man ja schon von der Yahoo! Widget Engine (vormals Konfabulator), Apples Mac OS X 10.4 und demnächst auch Windows Vista. In Google Desktop steuert man sie über die Seitenleiste. Mehr als 150 Gadgets sind bereits erhältlich, und ihre Zahl dürfte noch deutlich steigen, weil Google die entsprechende Programmierschnittstelle (API) öffentlich gemacht hat.

Außerdem hat die neue Desktopsuche ein praktisches Schnellsuchfeld erhalten, das man mit zweimaligem Drücken der "Strg"-Taste ein- und wieder ausblenden kann.

Bei "Google Co-op" (laut Google ein "Work in progress") können Nutzer - auch Firmen - Websites markieren, mit deren Inhalten sie sich selbst besonders gut auskennen. Solche Markierungen und Link-Sammlungen selbsternannter Expertenkönnen am Thema interessierte andere Nutzer dann abonnieren. Die von den Nutzern vergebenen Etiketten helfen Google wiederum, relevantere Ergebnisse auszuspucken.

Ab der kommenden Woche kann man "Google Notebook" verwenden, einen virtuellen Notiblock, in dem sich Links und Inhalte von Web-Seiten wie Text oder Bilder ablegen lassen. Diese lassen sich an jedem Rechner aufrufen und auch mit anderen Nutzern teilen. Im Gegensatz zu Co-op dient Notebook eher dem individuellen Benutzer als der Allgemeinheit.

Der letzte vorgestellte Service ist "Google Trends". Dort kann man nachsehen, wie sich die Popularität von Suchbegriffen über die Zeit entwickelt hat. Der Dienst kann dies außerdem noch regional differenzieren und zeigt außerdem an, wie viele Nachrichten zum gesuchten Begriff jeweils auf "Google News" liefen.

Analyst Greg Sterling von Sterling Market Intelligence sieht in den neuen Services insgesamt einen Schritt in Richtung User-generated Content und Vertikalisierung. "Darauf hat sich Google bislang nicht besonders fokussiert, aber jetzt springen sie richtig auf diese Trends auf", sagte der Experte.