Ubuntu, openSUSE, Fedora & Co.

Empfehlenswerte Linux-Distributionen für Desktops

14.11.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Gentoo als Grundlage - Sabayon Linux

Sabayon Linux basiert auf Gentoo. Letzteres hat mit Portage ein komplett anderes Paketmanagement-System. Das System spielt hier nicht die fertigen Pakete ein, sondern kompiliert diese nach einem Herunterladen. Das hat natürlich den Vorteil, dass die Software optimal auf den jeweiligen Rechner abgestimmt ist, was sich unter anderem auch auf die Geschwindigkeit auswirkt. Der Nachteil liegt auf der Hand - das Einspielen von Software dauert länger. Sabayon bietet Portage auch an, bringt aber mit Rigo / Entropy einen zweiten Paket-Manager mit sich. Dieser ist die empfohlene Methode und bietet bereits vorkompilierte Applikationen anbietet. Als Anwender muss man sich für einen entscheiden. Die Entwickler raten streng davon ab, Portage und Rigo zu mischen.

Sehr interessant für den Desktop-Nutzer ist das integrierte Media-Center XBMC. Diese Software ist aber nicht bei allen Ausgaben enthalten. Bei der KDE-Version ist XBMC per Standard an Bord, bei der Xfce-Variante nicht. Damit lassen sich Videos, Photos und andere Multimedia-Dateien verwalten und abspielen. XBMC ist mehrfach ausgezeichnet und wahrscheinlich das beste frei verfügbare Multimedia-Center. Die Entwickler von XBMC haben angekündigt, das Projekt in Kodi umzutaufen. XBMC steht eigentlich für Xbox Media Center und der Name ist nicht mehr angemessen. Außer dem Namen ändert sich nichts und die erste Kodi-Version wird 14 sein, die auf das derzeit aktuelle XBMC 13 folgt. XBMC befindet sich übrigens auch in den Repoitories der meisten anderen Distributionen.

Ansonsten ist die Prominenz der Open-Source-Szene vertreten oder in den Repositories enthalten. Die Distribution bringt ohnehin eine ganze Reihe an Software mit sich. Es finden Sich zum Beispiel je nach Variante LibreOffice, Chromium, Clementine, VLC und K3b an Bord, um nur einige zu nennen.

Sabayon ist eine sehr schöne Distribution. Das Betriebssystem fühlt sich schnell an und es ist alles vorhanden, was man braucht. Das System ist eindeutig für Heimanwender gemacht. Sabayon lebt aber etwas mehr am Puls der Zeit und ist eine so genannte Rolling Distribution. Theoretisch müssen Sie das Betriebssystem nie wieder neu installieren. Lediglich Aktualisierungen sind gefragt. Dass es bei Rolling-Releases dann und wann krachen kann, ist bekannt. Sabayon bezeichnet sich selbst als "extreme Rolling". Neue ISO-Abbilder gibt es ungefähr alle vier Monate.

Aktuell ist Version 14.10, die Sie von einem der Spiegel-Server herunterladen können. Sabayon 14.10 gibt es in den Geschmacksrichtungen GNOME, KDE, Xfce und Minimal. Alle Varianten sind für die Architektur x86_64 verfügbar. Die 32-Bit-Varianten wurden eingestellt. Die Entwickler sind der Meinung, dass nur noch Masochisten 32-Bit-Betriebssysteme auf modernen 64-Bit-fähigen Rechnern einspielen. Man müsse irgendwann Altlasten abwerfen und x86 ist nach Meinung der Sabayon-Macher nicht mehr relevant.