Düsseldorf

Düsseldorf: Die Stadt der Schreibtische

09.10.2001
Von Gabriele Müller

Zur Mittagszeit treffen sich Werber, Berater und Designer in der neu entstandenen Gastro-Szene oder abends bei den After-Work-Partys. Trendy bis edel geht es hier zu - der Ruf verpflichtet eben. Mit Sicherheit ist hier die Anzug- und Handydichte mindestens ebenso groß wie einige Kilometer weiter, wo sich die Telecomszene niedergelassen hat .“Aber dieses Umfeld passt ja auch ganz gut zu uns”, meint Esslinger. “Was wir hier machen, ist keine schräge Avantgarde, hier geht es um knallhartes Business.”

Was unterscheidet die Düsseldorfer Multimedia-Szene von der anderer deutscher Großstädte? Das Stichwort heißt tatsächlich Geschäft. Das glaubt Lutz Goertz, Referatsleiter Personal und Forschung beim Deutschen Multimedia Verband (dmmv), der selbst inmitten des Hafengeländes sein Domizil gefunden hat. “Hier haben sich viele kleine und mittelständische Multimediafirmen angesiedelt. Wer expandiert, geht auch aus dem Hafen wieder weg, und dadurch kommt Bewegung in die Szene.” Und was bleibt? Doch wieder der Eindruck des Schreibtisches. Goertz: “Wenn in Berlin oder Köln vielleicht wirklich die kreativen Wilden sind, dann ist Düsseldorf eben doch die Stadt der Banken und Berater und damit auch die Stadt, in der geplant und das Geschäft gemacht wird.”