Digitale Wirtschaft: bloß keine zweite Internet-Blase!

29.06.2006
BVDW-Präsident Arndt Groth warnte vor zu großer Euophorie in der Branche.
BVDW-Präsident Arndt Groth warnte vor zu großer Euophorie in der Branche.

Auch sehe man erneut Gebahren und Akteure in der Szene, die nur allzu sehr an dunkle Zeiten erinnerten: Auf Partys würden wieder Sticker mit den Einordnungen nach Gründer, Geld- und Ideengeber oder "Enabler" angeklebt und auch die Tradition eines "First Tuesdays" lebe wieder auf. Es entstünden derzeit viele neue Unternehmungen, deren Geschäft manchmal mehr auf guten Ideen als auf einem soliden Business-Modell basierten. Manche von ihnen hätte völlig überzogene Erwartungen, strebten aber dennoch einen schnellen Börsengang an. Man müsse deshalb in den Verbänden alles tun, um eine zweite Internet-Blase zu verhindern, mahnte Groth.

Kontrollverluste

Es gebe aber keinen Zweifel mehr: Das Internet wird zum Dreh- und Angelpunkt des wirtschaftlichen und sozialen Wandels und klassische Medien müssten sich nach den Prinzipien der Online-Werbung richten, hieß es unisono. Doch zwischen der zunehmenden Nutzung des Mediums und der Entwicklung passender Werbeangebote für Unternehmenskunden öffne sich laut Christian Bachem, Geschäftsführer der Strategieberatung .companion., immer mehr eine Schere. Das Problem: Die Selbstorganisation von Konsumenten, die unter dem schillernden Begriff Web 2.0 neue Techniken und Communities für individuelle Informationsvernetzung zunehmend annehmen. Unternehmen und Werbetreibende würden dadurch die Kontrolle über potenzielle Kunden verlieren.