Die zweite Generation der Tablet PCs

01.04.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Die wesentliche Neuerung ist dabei die Überarbeitung der handschriftlichen Eingabe. Hierzu hat Microsoft einerseits die Qualität der Handschriftenerkennung noch einmal verbessert und andererseits das betreffende Application Programming Interface (API) überarbeitet. Diese Änderungen erlebt der User hauptsächlich an einer Neuerung im Umgang mit dem Tablet PC: Die Stifteingabe ist nun kontextbezogen. Tippt der Benutzer beispielsweise mit dem elektronischen Griffel im Browser auf das Eingabefeld für die Internet-Adresse, so öffnet sich darunter eine größere Schreibzeile für die handschriftliche Eingabe. Das Geschriebene wird nach der Erkennung dann automatisch in die Adresszeile übernommen.

Gegenüber dem bisherigen Verfahren weist die kontextbezogene Eingabe den Vorteil auf, dass das umständliche Copy und Paste zwischen dem handschriftlichen Eingabefeld und der eigentlichen Befehlszeile entfällt. In einem kurzen Praxistest gestaltet sich der Umgang mit dem Tablet PC dank der neuen Methode deutlich komfortabler als bisher. Anwender, die gehofft hatten, dass mit dem Interims-Release nun endlich auch eine deutsche Spracherkennung integriert ist, müssen weiterhin zu Produkten von Drittanbietern wie Scansoft greifen. Die menschliche Stimme erkennt nach wie vor nur die US-Version des Tablet-PC-Betriebssystems.

Für den Outdoor-Einsatz hat Panasonic sein Convertible besonders geschützt. (Foto: Panasonic)

Neuerungen gibt es jedoch nicht nur hinsichtlich des Betriebssystems der tragbaren Rechner. Die Hardware-Hersteller schicken mittlerweile die zweite Generation ins Rennen. Mit ihr haben zumindest einige Produzenten auf die Anwenderkritik reagiert und grobe Schnitzer wie zu langsame Grafikprozessoren oder CPUs, die den Anforderungen des Betriebssystems nicht gerecht wurden, ausgebügelt. War das Herz der ersten Gerätegeneration sehr häufig noch ein Transmeta-Prozessor, so dominieren nun Intel-Chips das Geschehen. Meist werden dabei Centrino-Chipsätze verbaut.

Ferner besitzen die handlichen Rechner nun durch die Bank eine vernünftige Arbeitsspeichergröße: Weniger als 256 MB RAM traut sich kein Hersteller mehr in der Grundausstattung anzubieten. Die Display-Größen der Geräte reichen von zehn bis 14 Zoll, wobei die größeren Bildschirme meist den Convertibles (siehe Kasten) vorbehalten sind. Nach wie vor hat der Anwender nämlich die Wahl zwischen Slates und Convertibles.