Skype - für Unternehmen nur bedingt geeignet
Der Preis, den Skype für seine Unternehmenslösungen verlangt, ist mit sechs Euro pro Monat ein Fall für die Portokasse. In dieser Version lässt sich Skype zentral installieren und erlaubt in gewissem Umfang die Kontrolle, wie es am Arbeitsplatz genutzt wird. Das bezieht sich aber in erster Linie auf die Account-Verwaltung und Budgetzuweisung für kostenpflichtige Services. Für IT-Administratoren relevante Funktions- und Parametersteuerungen fehlen auch im Business-Skype weitgehend.
So bleibt Skype bislang in Unternehmen vorwiegend nur über die Eigeninitiativen engagierter Mitarbeiter erfolgreich – ein geordneter Einzug über die IT-Administration ist nicht in Sicht. Das hat, abgesehen von den fehlenden IT-Management-Tools, auch funktionale Gründe. Dinge wie Bildschirm-Sharing und Dokumentenaustausch sind als Beispiel zwar mit Skype möglich, das Handling ist jedoch eher umständlich (ähnlich wie Web-E-Mail im Vergleich zu native SMTP-Mail).
- Gruppendefinition
Um mit Skype mit mehreren Kontakten gleichzeitig zu telefonieren, klicken Sie im Kontaktbereich (linke Bildschirmhälfte) unten auf das Feld "Gruppe erstellen". Wenn sich rechts das Gruppenfenster geöffnet hat, können Sie mit "Kontakte hinzufügen" die gewünschten Teilnehmer ins Feld Gruppenteilnehmer ziehen (oder mit gedrückter STRG-Taste markieren und durch Druck auf den "Auswählen"-Button übernehmen). - Gruppenauswahl
Möchten Sie einen Teilnehmer hinzu ziehen, der nicht in den Kontakten erfasst ist, können Sie im Feld "eine Rufnummer eingeben" dessen Telefonnummer erfassen. Sitzt der Teilnehmer im Ausland, öffnet sich bei Druck auf das Kästchen mit der Länderfahne die Länderauswahl. Damit wird der Telefonnummer die korrekte Länderkennung automatisch vorangestellt. - Teilen - 1
Die Bildschirmfreigabe läuft in wenigen Schritten: Wählen Sie einen Kontakt aus und klicken Sie auf die Schaltfläche "Teilen" im Chat-Bereich (rechte Bildschirmhälfte). Neben Dateien und Kontakten können Sie nun auch den "Bildschirm übertragen". Für Letzteres muss der Teilnehmer allerdings mit einem PC online sein, nicht nur mit einem Smartphone. - Teilen - 2
Datei übertragen, Kontakte übertragen und Bildschirm übertragen funktioniert auch während eines Calls. Dazu einfach auf den "Teilen"-Button klicken. - Skype-Manager: Allocate-Credit
Der Skype-Manager kommt in englischer Sprache. Eine seiner Schlüsselfunktionen ist die Guthabenverwaltung. Über diese Maske können Benutzern Guthaben zugewiesen sowie die automatische Aufladung erlaubt/verboten werden. - Skype-Manager: Kontakte anlegen
Um neue Business-Konten anzulegen, fragt Skype-Manager nach der E-Mail-Adresse. Mit dem Domain-Namen der Adresse sieht Skype gleich nach, ob noch weitere Kontakte dazu bekannt sind und legt sie zur Auswahl vor. In der Basismaske lassen sich die Kontakte auch einer Gruppe zuordnen. - Skype-Manager: Reports
Die Report-Funktion in Skype erlaubt unter anderem einen Überblick, wofür das Guthaben ausgegeben wurde. - Skype-Manager: Dashboard
Das Dashboard liefert Statistiken über die eingerichteten Dienste und deren Kosten – auch als Verlauf über einen längeren Zeitraum. - Anmeldung
Eine einfache Maßnahme, die dabei helfen kann, den Skype Super-Node-Modus zu vermeiden ist es, die beiden Klick-Boxen "Skype bei Windows-Start ausführen" und "Bei Skype-Start automatisch anmelden" zu deaktivieren.
Weitaus gravierender ist für Unternehmen jedoch die Tatsache, dass Skype eine völlig proprietäre Lösung ist, die sich mit nichts integrieren lässt – eben auch nicht mit in Unternehmen häufig eingesetzten UC-Lösungen. Einige Brücken in die Telefoniewelt in Unternehmen hat Skype immerhin gebaut.
Die Geschlossenheit und Eigenwilligkeit von Lösungen á la Skype ruft nicht zuletzt auch das Misstrauen von IT-Administratoren auf den Plan: was sie nicht bis in tiefste Ebenen erkennen und steuern können, dafür können sie auch keine Verantwortung übernehmen. Und wie sich inzwischen herausgestellt hat, agiert Skype mit Sicherheitspolicies und Netzwerkressourcen nach eigenem Gutdünken und keineswegs immer im Sinne des Unternehmens. Ohne die gebotene Transparenz und Steuerbarkeit fallen Skype & Co hier damit durch. Selbst eine Duldung, die viele Unternehmen einräumen, kann ohne Beaufsichtigung bereits gefährlich sein.
Wie sich Skype unter der Regie seines neuen Besitzers Microsoft entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Der Softwareriese selbst hatte bei der Übernahme vor wenigen Monaten angekündigt, dass Skype künftig Microsoft--Geräte wie Xbox and Kinect unterstützen wird – ebenso wie Windows Phone. Außerdem sollen Skype-Nutzer in Lync-, Outlook-, Xbox-Live- und weitere Microsoft-Communities eingebunden werden.