Zwischen Skype und Telepresence

Die passende Videoconferencing-Lösung für jeden Zweck

01.09.2011
Von Stefan Mutschler

Skype - für Unternehmen nur bedingt geeignet

Der Preis, den Skype für seine Unternehmenslösungen verlangt, ist mit sechs Euro pro Monat ein Fall für die Portokasse. In dieser Version lässt sich Skype zentral installieren und erlaubt in gewissem Umfang die Kontrolle, wie es am Arbeitsplatz genutzt wird. Das bezieht sich aber in erster Linie auf die Account-Verwaltung und Budgetzuweisung für kostenpflichtige Services. Für IT-Administratoren relevante Funktions- und Parametersteuerungen fehlen auch im Business-Skype weitgehend.

So bleibt Skype bislang in Unternehmen vorwiegend nur über die Eigeninitiativen engagierter Mitarbeiter erfolgreich – ein geordneter Einzug über die IT-Administration ist nicht in Sicht. Das hat, abgesehen von den fehlenden IT-Management-Tools, auch funktionale Gründe. Dinge wie Bildschirm-Sharing und Dokumentenaustausch sind als Beispiel zwar mit Skype möglich, das Handling ist jedoch eher umständlich (ähnlich wie Web-E-Mail im Vergleich zu native SMTP-Mail).

Weitaus gravierender ist für Unternehmen jedoch die Tatsache, dass Skype eine völlig proprietäre Lösung ist, die sich mit nichts integrieren lässt – eben auch nicht mit in Unternehmen häufig eingesetzten UC-Lösungen. Einige Brücken in die Telefoniewelt in Unternehmen hat Skype immerhin gebaut.

Die Geschlossenheit und Eigenwilligkeit von Lösungen á la Skype ruft nicht zuletzt auch das Misstrauen von IT-Administratoren auf den Plan: was sie nicht bis in tiefste Ebenen erkennen und steuern können, dafür können sie auch keine Verantwortung übernehmen. Und wie sich inzwischen herausgestellt hat, agiert Skype mit Sicherheitspolicies und Netzwerkressourcen nach eigenem Gutdünken und keineswegs immer im Sinne des Unternehmens. Ohne die gebotene Transparenz und Steuerbarkeit fallen Skype & Co hier damit durch. Selbst eine Duldung, die viele Unternehmen einräumen, kann ohne Beaufsichtigung bereits gefährlich sein.

Wie sich Skype unter der Regie seines neuen Besitzers Microsoft entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Der Softwareriese selbst hatte bei der Übernahme vor wenigen Monaten angekündigt, dass Skype künftig Microsoft--Geräte wie Xbox and Kinect unterstützen wird – ebenso wie Windows Phone. Außerdem sollen Skype-Nutzer in Lync-, Outlook-, Xbox-Live- und weitere Microsoft-Communities eingebunden werden.