Die Meta Group gibt es nicht mehr

16.06.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Deutschland-Chef Frydman zufolge konnte der Consulting-Bereich von Gartner auch in den vergangenen Jahren deutliches Wachstum vorweisen. In Zeiten hohen Kostendrucks bei den Anwenderunternehmen waren die Benchmarking-Dienste gefragt. Grundsätzlich teilt Gartner die Projekte in taktische und strategische Consulting-Aufgaben ein. Zur letzteren Kategorie zählen Kundenprojekte, in denen Gartner mit Fragen konfrontiert wird, ob ein Unternehmen auslagern soll und wie die IT-Organisation die Geschäftsziele am besten unterstützen kann. In taktischen Vorhaben definiert Gartner zusammen mit den Kunden Service-Level-Agreements im Outsourcing und übernimmt das Partner-Management.

Gartners Konkurrenten

Marktforschung: Zu den weltweit tätigen Marktforschungshäusern im IT-Bereich zählen neben Gartner nur noch Forrester Research und IDC. Gartner ist mit mehr als 40 Prozent Marktanteil deutlicher Marktführer. Verschlafen hat Gartner allerdings den Trend zu lokalen und vertikalen Erhebungen. In Europa Deutschland sind in diesem Bereich beispielsweise die Anbieter Pierre Audoin Consultants (PAC), Berlecon, Techconsult und Lünendonk stärker aufgestellt.

Consulting: Gartner berät vor allem CIOs und IT-Manager. Hier stößt das Beratungshaus auf Konkurrenz von IBM Business Consulting, Accenture, Bearingpoint und Capgemini. Gartners Stärke ist die Unabhängigkeit. Doch wenn Kunden nicht nur Rat, sondern zugleich auch Lösungen einfordern, haben die klassischen IT-Beratungshäuser mit ihrem Implementierungs-Kapazitäten die Nase vorn.

Sourcing-Beratung: Die Wettbewerber heißen TPI, Clearview, Gründer Consulting und Deloitte, wobei Gartner hier mit umfangreichen Benchmarking-Daten punkten kann.

Outsourcing-Beratung: Hier müssen sich die Gartner-Consultants zudem mit der Konkurrenz der Management-Berater á la McKinsey auseinandersetzen. Über große Auslagerungs-Deals entscheiden in der Regel die CEOs und CFOs der Unternehmen. Zu diesen Etagen hat Gartner im Gegensatz zu den Management-Beratern kaum Zugang.

Dabei können die Berater auf das Know-how der Analysten bauen, denn durch ihre Recherchen kennen die Consultants die Stärken und Schwächen der Anbieter. Während die Analysten in ihrer Advisor-Rolle strategische Grundlinien und langfristige Marktentwickungen aufzeichnen, ist es Aufgabe der Consultants, aus den Erkenntnissen der Marktforscher die individuelle IT-Strategie der Anwenderunternehmen auszuarbeiten und sie in der Entscheidungsfindung, der Umsetzung und der Argumentation gegenüber den Fachabteilungen und Vorständen zu unterstützen. "Mittlerweile sind die meisten IT-Organisationen sehr effektiv aufgestellt", erläutert Dück. "Nun droht die Gefahr der Überoptimierung." Kollege Peichert ergänzt: "CIOs brauche oft Hilfe, um den Wert der IT für das Geschäftsmodell darzustellen. Vielleicht ist es bereits wieder sinnvoll, in IT zu investieren, um einen Wettbewerbvorteil im Kerngeschäft zu erzielen."