Microsoft-COO Kevin Turner

"Das iPhone 4 ist Apples Windows Vista"

15.07.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Microsoft verspricht sich nach dem drohenden Imageschaden für iPhone-Hersteller Apple Chancen für Windows Phone 7.
"Nachtreter" und Microsoft-COO Kevin Turner
"Nachtreter" und Microsoft-COO Kevin Turner

Wenn das mal nicht nach hinten losgeht: Der bei Microsoft für das operative Geschäft zuständige Kevin Turner nutzte die Empfangsprobleme des neuen Kult-Handys, um gegen den Rivalen Apple zu schießen: "Es scheint, dass das iPhone 4 ihr Vista ist und ich finde das okay", kommentierte Turner in seiner Keynote auf der Worldwide Partner Conference (WPC) in Washington die Pannenserie.

Der im Frühjahr 2007 gestartete Nachfolger von Windows XP wurde von Anwendern heftig kritisiert und war wohl - wie eine Reihe von E-Mails während einer Sammelklage dokumentierte - auch bei den eigenen Topmanagern des Softwareriesen nicht gerade beliebt. Verdient oder nicht - Vista gilt mittlerweile als eines der schlechtesten Betriebssysteme, die Microsoft herausgebracht hat.

in seiner Rede hatte Turner bereits zuvor die Empfangsprobleme des neuen iPhone 4 aufgegriffen, um die Vorteile des für Herbst angekündigten neuen Smartphone-Betriebssystems Windows Phone 7 aufzuzeigen: Er könne den Anwesenden versichern, erklärte er den versammelten Microsoft-Partnern, "dass Sie mit dem Windows Phone 7 telefonieren können, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie Sie das Gerät halten."

Die angebliche Wurzel allen Übels: Die Lücke zwischen den beiden Antennen beim iPhone 4...
Die angebliche Wurzel allen Übels: Die Lücke zwischen den beiden Antennen beim iPhone 4...
Foto: Apple

Turner spielte damit auf eine Mitteilung von Apple-Chef Steve Jobs an, in der er den Anwendern erklärte, wie sie Empfangsprobleme mit dem iPhone 4 vermeiden könnten. Nachdem sogar das renommierte US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" das Problem als einen Hardwarefehler identifiziert hat und das Handy von der Liste der empfehlenswerten Produkte strich, scheint Apple nun zurückrudern. Für Freitag ist nun eine Pressekonferenz anberaumt, in der die Jobs-Company vermutlich Schritte bekannt geben wird. Am wahrscheinlichsten erscheint aktuell die Verteilung kostenloser "Bumper"-Hüllen für die geschädigten Nutzer. Eine spektakuläre Rückrufaktion wäre ebenfalls möglich, käme Apple jedoch weitaus teurer