Content-Manager: Herausforderung hoch 2

06.09.2001
Von h biesel
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aus welchen Quellen kommt der Content, wie und von wem wird er geliefert und erfasst, über welche Importverfahren wird er integriert, wie werden die Inhalte geordnet, von wem kontrolliert, und wie werden sie schließlich wem präsentiert? Auf all diese Fragen sollte der Content-Manager Antworten parat haben.

Die Ware Content bringt neue Arbeitsgebiete mit sich. Betrachtet man die gesamte Wertschöpfungskette dieses Wirtschaftsguts, trifft man auf mehrere Kategorien von Unternehmen: In diesem Markt agieren Content-Hersteller, die sich der Produktion und dem Vertrieb von digitalen Inhalten widmen, Content-Broker, die damit handeln, und Organisationen aus nahezu jeder Branche, die Content beschaffen, weiterverarbeiten, durch eigene Inhalte ergänzen und ihn - entgeltlich oder unentgeltlich - verschiedenen Content-Konsumenten anbieten.

Auf der einen Seite wächst mit den technischen Möglichkeiten die Informationsflut und damit auch der Informationsmüll, der sich den Nutzern im weltweiten Netz darbietet. Auf der anderen Seite hat sich nützlicher Content zum knappen Gut entwickelt und wird im Netz gehandelt sowie getauscht. Nur Inhalte, welche die Informationsbedürfnisse der Nutzer befriedigen, sind wertvoll. Das Wirtschaften mit dieser begehrten Ware stellt die Kernaufgabe der Content-Manager dar.

Ein neues Berufbild nimmt Gestalt an. Content-Manager sind mindestens ebenso gefragt wie die Systeme, die ihre Arbeit unterstützen sollen. Die Abgrenzung beziehungsweise Definition des Aufgabengebiets ist bislang noch sehr unterschiedlich. Das ist unter anderem auf die vielfältigen Definitionen des Begriffs Content-Management zurückzuführen, aber auch auf die unterschiedlichen Zielvorstellungen, die Unternehmen mit der Besetzung einer solchen Stelle verfolgen.

So trifft man in der neuen Berufsgruppe auf Online-Redakteure beziehungsweise -Publisher, Webmaster, Knowledge-Worker und viele weitere Vertreter dieser Zunft. Diese erfüllen jedoch nur Teilarbeiten im gesamten Aufgabenkomplex. Content- Management-Projekte bringen oft nicht den erhofften Erfolg, weil die Anforderungen an den Content-Manager unterschätzt werden.

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