Kreative Zerstörung

CIOs sollten ihren Schumpeter lesen

08.11.2011
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Re-Imaging IT - Vorbild Unterhaltungsindustrie

Der Begriff Re-Imagine stammt ursprünglich aus der Unterhaltungsindustrie. Die Kreativen der Filmbranche stützen sich dabei häufig auf eine bekannte Story und fragen sich: "Was wäre wenn…?" Sie verändern Szenen, Charaktere und ganze Plots, um der Story einen neuen Dreh zu geben und so für die Zuschauer attraktiver zu machen. Ein ähnliches Vorgehen empfiehlt Gartner auch IT-Verantwortlichen. Im Prozess der kreativen Zerstörung könnten sie neue Ressourcen entwickeln, indem sie alte Systeme "zurückbauten" und bestehende Ressourcen für neue Zwecke einsetzten. Dabei könnten ihnen neue Technologien und Methoden helfen. Im Bereich Infrastruktur nennt Gartner hierbei vor allem Virtualisierungstechniken und Cloud Computing.

Dahinter steht letztlich eine alte Grundidee: Die IT soll nicht länger ausführendes Organ für die Fachabteilungen und ein Kostenfaktor sein, sondern mit Hilfe innovativer Systeme einen Wertbeitrag für das Unternehmen liefern. Commodity-Dienste, die keinen direkten Geschäftsnutzen versprechen, beziehen Unternehmen in diesem Szenario idealerweise von externen Dienstleistern. Im Zeitalter des Cloud Computing sind die Optionen vielfältiger, die Bezugsmodelle flexibler geworden, argumentiert Gartner. CIOs sollten diese "einmalige" Chance nutzen, um nur noch solche IT-Systeme selbst zu betreiben, die dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile bringen können. (wh)