Kreative Zerstörung

CIOs sollten ihren Schumpeter lesen

08.11.2011
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Vier Kräfte verändern die Unternehmens-IT

Forschungschef Sondergaard bemühte sich, das Motto Re-Imagine IT mit konkreten Inhalten zu hinterlegen. Nach seiner Einschätzung kristallieren sich vier große Kräfte in der Unternehmens-IT heraus, die die hergebrachten IT-Architekturen über kurz oder lang überflüssig machen und ein neues Computing-Modell formen: Cloud, Social Computing, Information (Big Data) und Mobile.

Zwar stecke der breite Einsatz von Cloud-Services in Unternehmen noch in den Kinderschuhen, doch die Wachstumsperspektiven seien beeindruckend: In der Region Emea werden Kunden nach Gartner-Schätzungen in diesem Jahr rund 16 Milliarden Dollar für Public-Cloud-Services ausgeben; das entspricht etwa drei Prozent der gesamten IT-Ausgaben. Schon im nächsten Jahr werde die Summe auf 20 Milliarden Dollar steigen. Im Vergleich zu den klassischen IT-Ausgaben der Unternehmen sollen Public-Cloud-Dienste indieser Region bis zum Jahr 2015 zehnmal so schnell wachsen.

Angesichts der schieren Größe der Social Networks ist der zweite große Trend, Social Computing, nach Lesart der Gartner-Analysten kaum noch erklärungsbedürftig. Für CIOs und Business-Verantwortliche müsse es darum gehen, die Prinzipien der Social Networks unternehmensintern zu erschließen und auf diese Weise neue Formen der Zusammenarbeit zu ermöglichen, die am Ende Wettbewerbsvorteile und mehr Kundennähe bringen. Im so genannten Postmodern Business, ebenfalls eine Wortschöpfung Gartners, gehe es darum, die Beziehungen zu Kunden, Zulieferern und Partnern entscheidend zu vertiefen. Über Social Communities ließen sich etwa Kunden in interne Prozesse wie die Produktentwicklung einbinden.