E-Procurement

Chancen auf der Wartebank

31.01.2003
Von von Ulrike

Web-Zugang reicht

Auch Marktplätze, etwa Medicforma für den medizinischen Bedarf, Nexmart für den Elektrohandel oder Quibiq für Büro- und Geschäftsbedarf, bieten in der Regel das volle Programm rund um den elektronischen Einkauf. Um diese Dienstleistungen auszuprobieren, benötigen die Firmen lediglich einen Internet-Zugang. Da die Anbieter zumeist jedoch hier nur ihre Listenpreise veröffentlichen, empfiehlt sich für die Betriebe, die ständig darüber einkaufen wollen, individuelle Kataloge in diesen Marktplatz einzubringen. Diese entstehen, indem mit dem Vertragspartner spezielle Preise und eine bestimmte Auswahl aus dem Gesamtangebot ausgehandelt wird. Allerdings erfordert solche Individualisierung einigen Aufwand. Das Tagesgeschäft erfolgt dann jedoch nahezu automatisiert über den Marktplatz.

Nach Darstellung von BMEExperte Trautenmüller sind solche B-to-B-Marktplätze völlig zu Unrecht verpönt. Die Erfahrungen zeigten, dass sich mit dem Einkauf über Marktplätze bis zu 50 Prozent der Prozesskosten in den Unternehmen einsparen ließen.

Doch gänzlich problemfrei ist die Nutzung von Marktplätzen dennoch nicht. Es gibt zu viele nationale und internationale Standards für den Daten- beziehungsweise Belegaustausch. Während sich für die Produktkataloge in Deutschland das Format „BME CAT“ als das führende etabliert (www.bmecat.org), ist die Ausarbeitung des Verbandes für den Austausch von Dokumenten „Open Trans“ noch ein Standard unter vielen (www.opentrans.org). Im internationalen Handel müssen sich die Firmen ohnehin nach den Formaten richten, die auf der jeweiligen Plattform verlangt werden. Da unterschiedliche Branchen auch diverse Formate (siehe Kasten: Tipps) unterstützen, kann der Handel mit Partnern aus verschiedenen Branchen schnell kostenintensiv werden, so E-Business- Experte Kleiner.

Trotzdem raten die Experten den mittelständischen Firmen allesamt, sich besser früh als zu spät mit den Möglichkeiten des elektronischen Einkaufs zu beschäftigen. Denn hier liegt Potenzial, Kosten zu sparen. (uk)