Canoo vereinfacht Rich-Client-Entwicklung

11.01.2005
Von Thomas Neumann
IBM und Microsoft sind die namhaftesten Anhänger von Rich-Client-Infrastrukturen. Eine vergleichbare, auf Java basierende Lösung hat die schweizerische Firma Canoo im Portfolio.

Applikationen für Call-Center, Devisenhändler oder Sachbearbeiter stellen Anforderungen an die Ergonomie der Benutzeroberfläche, die mit HTML nicht erfüllt werden können. Client-Server- beziehungsweise Fat-Client-Applikationen sind in solchen Fällen die traditionelle Lösung. Ein neues Konzept bieten Rich-Client-Architekturen, wie sie derzeit IBM und Microsoft entwickeln. Die in solchen Infrastrukturen laufenden Rich-Internet-Applikationen (RIA) sollen hochinteraktive Benutzerschnittstellen mit der Web-Architektur von Thin Clients kombinieren.

Der RIA-Ansatz benötigt auf der Frontend-Seite eine Laufzeitumgebung für Rich Clients. Javascript und Flash sind mögliche Alternativen, die von Produkten wie "Casabac" (Javascript) und "Macromedia Flex" (Flash) genutzt werden. Eine dritte Option ist Java, dessen Client-Technik "Swing" sich in den vergangenen zwei Jahren erheblich verbessert hat. Die in Basel ansässige Canoo Engineering AG hat sich in ihrer RIA-Implementierung, dem "Ultra Light Client" (ULC), für den dritten Weg entschieden, der sowohl Client- als auch Server-seitig zu einer reinen Java-Lösung führt.

Was den Client bereichert

ULC ist eine in Java geschriebene Softwarebibliothek, die auf dem Java-Swing-Widget-Set basiert. Die Bibliothek ist in ein Client-Server-Modell aufgeteilt. Auf dem Server läuft die gesamte Applikationslogik inklusive der Präsentationslogik zur Steuerung der Abläufe und zum Aufbau der Benutzeroberfläche. Die Client-Seite enthält eine leichtgewichtige UI-Engine (UI = User Interface), die entweder in einem Applet oder als Applikation implementiert ist. Sie erweitert HTML um leistungsfähige Steuerungselemente, ein konfigurierbares Event-Modell sowie um zusätzliche Kommunikationsmodelle.