Blackberry ersetzt unterwegs das Notebook

08.09.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Als zuverlässige, mobile E-Mail-Clients haben sich die Blackberry-Handhelds von RIM ihren Marktanteil erobert. Doch die Handhelds können, die entsprechende Middleware vorausgesetzt, mehr: Bei der Völker AG ermöglichen sie den Außendienstmitarbeitern den Zugriff auf Navision und ersetzen damit die Notebooks.
Mehr als nur ein E-Mail-Client: Über den Blackberry haben die Mitarbeiter der Völker AG auch im Außendienst Zugriff auf ihrer Navision-Anwendung
Mehr als nur ein E-Mail-Client: Über den Blackberry haben die Mitarbeiter der Völker AG auch im Außendienst Zugriff auf ihrer Navision-Anwendung

Die Blackberry-Handhelds von Research in Motion (RIM) entpuppen sich immer mehr als die Macs der mobilen Welt: Einerseits kämpfen sie im Vergleich zum Pocket PC mit dem Image einer eher proprietären Plattform, anderseits loben IT-Verantwortliche gerade diese Geschlossenheit. Sie gewährleistet nämlich, dass Geräte und Applikationen im Alltag zuverlässig funktionieren und nicht von übereifrigen Anwendern, die mal wieder die neusten Tweak-Tools testen müssen, lahm gelegt werden. Zudem verringert die Plattform aus einer Hand den Supportaufwand.

So benötigt ein IT-Administrator laut einer Studie von Ipsos-Reid durchschnittlich 23 Minuten pro Monat für den Support des Blackberry eines Mitarbeiters. Für die Administration der dahinter liegenden Blackberry Enterprise Server wenden die 491 in den USA und Europa befragten IT-Manager im Monatsdurchschnitt acht Stunden auf. Die Enduser selbst, so die Studie, die Ipsos-Reid im Auftrag von RIM durchführte, konnten ihre tägliche Produktivität durch die Handheld-Nutzung um 54 Minuten steigern.

Geringer Supportaufwand

Den geringen Support-Aufwand in Sachen Blackberry lobt auch Frank Ulrich, EDV-Leiter bei der Völker AG in Witten (Westfalen), einem Hersteller von Pflege- und Krankenmöbeln. Durchschnittlich benötigt Ulrich im Monat etwa fünf Minuten pro Mitarbeiter für die Pflege der Geräte. Dabei gefällt dem IT-Verantwortlichen besonders, dass er die Endgeräte als auch seine Server unterwegs mit Hilfe der Software "Mobile Admin for Blackberry" warten und so beispielsweise dem Außendienstmitarbeiter in Spanien ein neues Passwort per Fernwartung zuteilen kann. Neben den klassischen Blackberry-Funktionen wie Telefon, SMS und E-Mail begeisterte Ulrich die Möglichkeit, den Außendienst per Blackberry an das auf Navision laufende Warenwirtschaftssystem anzubinden. Ein Projekt, das sich in der Praxis so gut bewährt hat, dass Ulrich ab Herbst auch die Servicetechniker via Blackberry in den Workflow einbinden will.