Biztalk vereinfacht Integration

08.03.2006
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Portal für komplexe Prozesse

Die oberste Ebene repräsentieren meist die Geschäftsprozesse. Im Gegensatz zu den relativ überschaubaren IT-Abläufen oder den technischen Prozessen der einzelnen Betriebssysteme sind sie nahezu immer abteilungs- und systemübergreifend. Deren Überwachung, meist als Business Activity Monitoring (BAM) bezeichnet, stellt weitaus höhere Anforderungen. So gilt es, die Ereignisse von singulären und unabhängigen Systemen zu korrelieren und daraus die Schlüsse für den Gesamtprozess abzuleiten. Microsoft versucht die Anwender dabei durch ein Portal zur Überwachung der Geschäftsprozesse zu unterstützen. Es präsentiert Informationen über die Abläufe und Nachrichten und hilft damit bei der Überwachung und Fehlersuche. Ferner können bei Engpässen oder Fehlern automatisch Meldungen generiert und durch jegliche Benachrichtigungskanäle, wie etwa E-Mail, verteilt werden. Dazu werden die eigentlich zum SQL Server gehörenden Notification Services herangezogen.

Ein weiterer Aspekt betrifft die Verteilung der Biztalk-Anwendungen. Falls Veränderungen an den Geschäftsprozessen auch Änderungen an den Applikationen nach sich ziehen, muss die aktualisierte Anwendung an die betroffenen Benutzer erneut verteilt werden. Um diesen Prozess zu vereinfachen, werden Biztalk-Programme nun zu MSI-Paketen (Microsoft Software Installer) geschnürt.

Spezielle Softwareverteilungsprozesse oder Werkzeuge wie der eigene "Systems Management Server" (SMS) werden daher nicht benötigt. Korrespondierend dazu wurde ein neues Applikationskonzept implementiert.

Biztalk stellt nunmehr einen Container für die Anwendungen bereit. Darin werden alle zusammengehörigen Module hinterlegt. Dadurch können Administratoren eine Anwendung als Einheit verwalten und müssen sich nicht um viele einzelne Komponenten separat kümmern. Die Umstellung auf MSI löst das bisherige Verfahren ab, das in Biztalk 2006 nicht mehr zur Verfügung steht. (ws)

Fazit

  • Der Biztalk Server 2006 ist die vierte Version der Integrationsplattform und enthält zahlreiche Verbesserungen.

  • In Verbindung mit Visual Studio als Entwicklungswerkzeug sowie dem erneuerten SQL Server wird er die Entwicklung von Web-Anwendungen sicher vereinfachen.

  • Für Applikationen auf der Grundlage von Web-Services braucht es allerdings mehr als nur die notwendige Software.